Italiens bestes Ballett zu Gast in Coesfeld

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Coesfeld – Was Maurice Ravel einst während eines Badeurlaubs im Sommer 1928 erfand und für die Tänzerin und Choreographin Ida Rubinstein komponierte, zeigt die MM Contemporary Dance Company aus Italien am 13. November in einer Neuinszenierung im konzert theater coefeld – den Boléro.

MM Contemporary Dance Company in Coesfeld – Foto: Roberto Ricci

Uraufgeführt 1928 in der Pariser Oper tanzte damals Ida Rubinstein als einzige Frau in einem Kreis von 20 jungen Tänzern. Mit ihren erotischen, lasziven Bewegungen schockierte und faszinierte sie gleichermaßen das Pariser Publikum. Auf den Ausruf einer Zuschauerin „Hilfe, ein Verrückter“, soll Ravel nur trocken erwidert haben: „Die hat’s kapiert“. Der Boléro – ein Orchesterstück, ursprünglich als Ballett gedacht und für die Bühne konzipiert – gilt heute als eines der meistgespielten Werke der Orchesterliteratur, dass durch seine obsessive und repetitive Musik bekannt wurde.

MM Contemporary Dance Company in Coesfeld – Foto: Roberto Ricci

Michele Merola – Gründer, Direktor und Chefchoreograf der MM Contemporary Dance Company (I), setzte sich intensiv mit dem Boléro auseinander und kreierte eine neue Version. Seine Werk-Interpretation war, dass sich das Tanzstück auf die unerschöpfliche Bandbreite menschlicher Beziehungen konzentriert, besonders auf diejenigen, die sich auf Beziehungen zwischen Mann und Frau konzentrieren. Der Bolero wird daher von Merola als eine Nicht-Geschichte beschrieben: Eine Art abstraktes „bitteres Märchen“, eine Allegorie des Schmerzes des Lebens und des Missverständnisses zwischen Menschen. „So wird der Boléro zu einer Metapher für unser Leben, immer halbwegs zwischen Konflikt und Dialog“, erklärt Merola.

Im zweiten Teil des Ballett-Abends tanzt die italienische Compagnie Igor Strawinskijs gefeiertes und bahnbrechendes Skandalstück „The Rite of Spring“. Ein mächtiges und musikalisches Meisterwerk, das Enrico Morelli – Tänzer und Choreograf – für die Compagnie neu inszenierte. Der Komponist Strawinskij war einst von einer alten slawischen Legende inspiriert, als er das Stück komponierte: Nach der jedes Frühjahr eine Jungfrau rituell geopfert werden musste, damit das Land gedeihen konnte.

Auch Enrico Morelli erarbeitet tiefgründig und respektvoll Strawinskys Inspiration zu seinem Musikwerk. „Das Ergebnis spiegelt die unruhige Dynamik unserer Zeit wider. Ein Weg, neue und alte Ängste zu bekämpfen und den Schmerz des Lebens, den wir in unseren Tagen mit uns tragen, zu exorzieren“, erläutert der Choreograph. Morelli setzt in einer Nacktzene einige Schlachthaushaken, die von der Decke fallen und aus der Dunkelheit auftauchen. „Sie sind eine Art Symbol wie Damoklesschwerter, eine weitere ernste Warnung, die uns einlädt, in unsere Vergangenheit, in die Zeiten des Schreckens und Sterbens zu blicken, als Menschen als „Zahlen“ ohne Identität betrachtet wurden, nur Körper, die ihrer Würde beraubt waren“, erläutert Morelli.

Beyond that, The Rite of Spring and Bolero push this corps to ist physical limits.Beide Tanzstücke des Abends bringen die Tänzerinnen und Tänzer – die 2010 den „Danza & Danza Award“ gewannen und als beste aufsteigende Compagnie ausgezeichnet wurden – an ihre physischen Grenzen.The effect is somehow elegant and raw at the same time. Der Effekt ist elegant und roh zugleich.

Karten gibt es zu den Preisen 18,- Euro | 25,- Euro | 29,- Euro an der Kasse des Theaters, unter der kostenfreien Hotline (Tel. 0800/539 6000), an der Theaterkasse im WBK (Osterwicker Str. 29) und im Internet.

www.konzerttheatercoesfeld.de

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