Schulmuseum Dortmund zeigt Jürgen Mans

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Dortmund – Bis zum 29. Januar 2017 stellt der Dortmunder Künstler Jürgen Mans Bilder, Skulpturen und Rauminstallationen im Westfälischen Schulmuseum aus – aber nicht etwa im Rahmen einer Sonderausstellung: Seine Arbeiten sind in die Dauerausstellung des Schulmuseums Dortmund zur Schul- und Kindheitsgeschichte des späten Mittelalters, der Zeit Kaiser Wilhelms II. und der NS-Zeit integriert. Mit der neuen Ausstellung bereichert das Westfälische Schulmuseum Dortmund die unterschätzte Museumslandschaft der größten Stadt Westfalens um eine weitere interessante Facette.

Schulmuseum Dortmund

Künstler Jürgen Mans gemeinsam mit Rüdiger Wulf, dem Leiter des Westfälischen Schulmuseums, vor einer der Arbeiten Mans, die in die reguläre Ausstellung integriert sind. Zu sehen ist “Das Schulmuseum – künstlerisch betrachtet” bis zum 29. Januar 2017 – Foto: Westfalium

Die abstrakten Arbeiten von Mans illustrieren mal, mal kommentieren sie. Das Museum mit seinem Anspruch historischer Objektivität wird konfrontiert mit der Subjektivität der Kunst. „Ich bin dankbar für den Mut von Herrn Wulf, sich auf dieses Experiment einzulassen“, so der Künstler anlässlich der Ausstellungseröffnung vergangenen Freitag zum Museumsleiter Rüdiger Wulf. Es ist das erste Mal, dass in dieser Form Kunst im Westfälischen Schulmuseum zu sehen ist. Viele der Arbeiten hat Mans eigens für die Ausstellung entworfen und angefertigt.

Schulmuseum Dortmund

Im Ausstellungsraum zur Schule im Ersten Weltkrieg steht nun eine zwei Meter große Stahlskulptur. Aus dem Wassertrichter tropft Wasser auf eine heiße Eisenplatte, um dort mit einem kleinen Geräusch zu verdampfen. Die Skulptur veranschaulicht Vergänglichkeit, erzeugt eine nachdenkliche Stimmung, und wird so zum Mahnmal für das Untergangsszenario des Weltkriegs –Foto: Westfalium

So zum Beispiel auch die Rauminstallation im letzten Raum der Dauerausstellung, der unter dem Titel „Verführung zur Unfreiheit“ Schule während der NS-Zeit thematisiert. „Das Betrachten der hier ausgestellten NS-Schulbücher gab mir den eigentlichen Impuls für die Idee, im Schulmuseum auszustellen“, erzählt Jürgen Mans. „Die Bücher lösen bei mir Übelkeit und Zorn aus. Im Wissen um das, wozu die teilweise scheinbar netten, harmlosen Texte und Bilder beigetragen haben, mochte ich sie nicht unkommentiert lassen.“ Die teilweise begehbare Rauminstallation, die Mans für diesen Raum schuf, zeigt Objekte und Materialbilder, die Krieg, Soldatenleben und Sterben reflektieren – „inspiriert von Karel Niestraths Mahnmal für Opfer des Nazi-Terrors in der Dortmunder Bittermark“, ergänzt Mans.

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Welche Exponate sind mittelalterliche Spielzeuge, welche stammen von Künstler Jürgen Mans? – Foto: Westfalium

Die Ausstellung „Das Schulmuseum – künstlerisch betrachtet“ ist dienstags bis sonntags zwischen 10 und 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 2,50 Euro, ermäßigt 1,25 Euro, bis 18 Jahre ist der Eintritt frei.

Westfälisches Schulmuseum, An der Wasserburg 1, 44379 Dortmund, Tel. 0231/613095, www.museendortmund.de

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