Förderverein Bad Iburg für Landesgartenschau

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Westfalen – „Die finanziellen Auswirkungen der LaGa sind auch in Bezug auf ihre Durchführung nach dem vorliegenden Haushaltsentwurf mit dem zugesagten Zuschuss des Landkreises auskömmlich zu gestalten.“ Das sagt Matthias Partetzke, der Vorsitzende des Fördervereins Landesgartenschau 2018 Bad Iburg e.V.. bei der Auftaktveranstaltung der sechs Infoabende zu den Chancen einer Landesgartenschau in Bad Iburg vor mehr als 80 Interessierten.

„Wir haben die Stadtverwaltung dabei unterstützt, realistische Projekte zur Präsentation im Rahmen der LaGa auszuwählen, mit Kosten zu belegen und ihre Finanzierbarkeit zu bewerten. Diese Projektliste liegt zurzeit im zuständigen Ministerium und wird auf die jeweilige Förderfähigkeit geprüft. Wir rechnen noch in diesem Monat mit ersten Aussagen“, so der Vorsitzende. Klar sei aber schon jetzt: Die LaGa bringe „zusätzliches Geld für Projekte der Stadt- und Tourismusentwicklung nach Bad Iburg, die sowieso anstehen, um die Stadt zukunftsfähig zu machen.“

Matthias Partetzke präsentiert Entwicklungsbereiche - Fotos: Förderverein Landesgartenschau 2018 Bad Iburg e.V.

Matthias Partetzke präsentiert Entwicklungsbereiche – Fotos: Förderverein Landesgartenschau 2018 Bad Iburg e.V.

„Für den Förderverein ist wichtig, dass wir belegen können: Die Landesgartenschau ist kein finanzielles Abenteuer!“, erklärt Partetzke. „Bei den konservativen Kalkulationen hat uns Heinrich Sperling, einer der erfahrensten und erfolgreichsten Gartenschaumacher Deutschlands geholfen. Für Bad Essen hat er 2010 einen Überschuss von mehr als einer Millionen Euro erwirtschaftet.“

Die Kosten für die Iburger Landesgartenschau werden getrennt in einem Durchführungs- und einem Investitionshaushalt aufgeführt, ebenso die Einnahmen. Durchführung ist die sommerlange Schau, Investitionen sind das was in die verschiedenen Bad Iburger Projekte investiert wird, was bleibt und was Bad Iburg laut Masterplan sowieso anpacken muss, so der Förderverein. „Nur dass dann zusätzliche EU- und Landesmittel fließen können, wenn konzentriert und mit LaGaBezug gefördert wird“, erklärt der Vorsitzende weiter.

vlnr. Matthias Partetzke, Annette Niermann und Dr. Rainer Klewin

vlnr. Matthias Partetzke, Annette Niermann und Dr. Rainer Klewin

„Die Kosten der Durchführung – 7,3 Millionen Euro hat Sperling berechnet, ein üblicher Rahmen – ergeben sich vor allem aus dem Geschäftsbetrieb, der Veranstaltungsorganisation und der temporären gärtnerischen Ausstattung. Dem gegenüber stehen in Bezug auf 500.000 Besucher berechnete Einnahmen von 7,1 Millionen Euro – Eintrittsgelder, Lizenzen, Sponsoring und der Zuschuss des Landkreises Osnabrück Kreises.“

Er fährt fort: „Landrat Michael Lübbersmann hat seine Zusage bestätigt, die Gartenschau in der Durchführung mit mindestens 800.000 Euro zu unterstützen, was bedeutet, dass die Durchführung nahezu kostendeckend ist. Haben wir im Sommer 2018 einen guten Lauf, sind auch eine schwarze Null und vielleicht sogar ein Plus möglich, doch damit wollen wir gar nicht hantieren – wir kalkulieren vorsichtig.“ Auch die Sponsoren stünden bereit, so Partetzke, doch sie möchten ein „öffentlichkeitswirksames Gesamtprojekt für Bad Iburg mit Außenwirkung“. Eine Landesgartenschau mit landesweiter medialer Ausstrahlung und einer halben Million Besuchern sei ein solches, zeigt sich der Vorsitzende überzeugt. Und diese Zahl ist ebenfalls zurückhaltend angenommen, bei einem Einzugsbereich von knapp 18 Millionen Menschen.

Der Masterplan, den der Iburger Stadtrat in Jahr 2010 verabschiedete, ist die Grundlage für die Zusammenstellung möglicher Investitionsprojekte zur Landesgartenschau: Hier ist der Ansatz, die Kosten auf 3,5 Millionen Euro zu deckeln. 40 bis 50 Prozent davon könnten Bad Iburg aus Fördertöpfen zufließen. Sogenannte „Orientierungsanträge“ hat die Stadt beim zuständigen Landwirtschaftsministerium gestellt.

„Wir haben die Stadtverwaltung dabei unterstützt, realistische Projekte auszuwählen, zu kalkulieren und ihre Finanzierbarkeit zu bewerten“, so Partetzke. „Ohne die Landesgartenschau aber sind die Projekte aus dem Masterplan, der Bad Iburg zukunftsfähig machen soll, nicht realisierbar.“

„Die Landesgartenschau ermöglicht Kooperationen, die ohne sie nicht möglich wären, schafft für die Bad Iburger Win-win-Situationen.“ Das stellt Annette Niermann in ihrem Bekenntnis zur Landesgartenschau im Jahr 2018 fest, dem Jubiläumsjahr von Königin Sophie Charlotte, 350 Jahre nach ihrer Geburt. „Die Landesgartenschau ermöglicht geförderte Investitionen, auch in die ländliche Entwicklung, die wir ohne sie nicht stemmen könnten, die aber notwendig sind, die wir also sonst teurer bezahlen müssten. Die Landesgartenschau ermöglicht, dass der Landkreis Osnabrück sich in Bad Iburg engagiert und dass Bad Iburg einen Sommer lang sympathischer Botschafter des Osnabrücker Landes ist.

Die Landesgartenschau ermöglicht, dass das Land Niedersachsen uns bei der Zuweisung von EU Geldern hilft und dass der Kurort Bad Iburg einen Sommer lang Botschafter des Landes Niedersachsen ist, selbstverständlich ein guter Gastgeber!“, so die Bürgermeisterin.

Drei Sektoren hat der Förderverein in Zusammenarbeit mit der Verwaltung für die Stadtentwicklung identifiziert: den Ortskern, also Schlosswiese und Schlossberg, den Waldkurpark und die Tegelwiese. „Wir schlagen hier nur Handlungsfelder vor. Die Umsetzung der Maßnahmen wäre nicht unser Satzungszweck. Die Landesgartenschau ist Profisache – der Geschäftsführer bereits berufen!“, erklärt Vorstandsmitglied Dr. Rainer Klewin. „Die Einzelprojekte müssen dann sofort Anfang 2016 zu einem Gartenschau-gesamtkonzept zusammengeführt werden, im Rahmen von Planungswerkstätten.“

Landesgartenschauen tragen, in anderen Bundesländern sind diese Wirkungen seit Jahrzehnten zu beobachten, dazu bei, Grünfreiräume dauerhaft zu sichern, zu vernetzen und zu erweitern, den Bekanntheitsgrad einer Stadt zu stärken, das Klima für Investitionen zu verbessern und Arbeitsplätze zu schaffen, zeigt sich der Vorstand des Fördervereins überzeugt. In Bad Iburg wäre eine Gartenschau nicht der Schlusspunkt, sondern der Auftakt für eine Entwicklung hin zu einem grünpolitisch und touristisch nachhaltigen Standort – und sie ist nachgewiesenermaßen aktive Mittelstandsförderung. „Bitte stimmen Sie am 6. Dezember für die Durchführung der Landesgartenschau in Bad Iburg: Damit unsere Stadt eine gute Zukunft hat!“, bittet Matthias Partetzke am Ende seines Vortrages. „Und wenn Sie an Nikolaus nicht können: Briefwahl ist möglich!“

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