Die ausdrucksstarken Bildwelten von Heinrich Campendonk (1889-1957) faszinieren besonders durch ihre phantastische Deutung der Wirklichkeit. Die Ausstellung in Kooperation mit dem Stadtmuseum Penzberg, einer Partnerstadt Ahlens, präsentiert Malerei und Zeichnung des (nicht nur) Rheinischen Expressionisten. Die Schau mit ausgewählten Exponaten aus der Sammlung der oberbayrischen Kleinstadt ergänzt den Sammlungsbestand des Kunstmuseums Ahlen, der Arbeiten aus dem Frühwerk des Künstlers enthält.
Campendonk lebte von 1911 bis 1922 in der Umgebung von Penzberg und hat die Stadt als künstlerischer Zeitzeuge geschildert. Ursprünglich stammte der Künstler aus Krefeld, kam aber 1911 auf Vermittlung von Helmuth Macke und einer darauffolgenden Einladung von Franz Marc, August Macke und Wassily Kandinsky nach Oberbayern. Er nahm als jüngstes Mitglied an der Ausstellung „Der Blaue Reiter“ teil und trat schon ein Jahr später mit furiosen, sehr eigenständigen Tuschpinselzeichnungen hervor.
Sein künstlerisches Schaffen ist in diesen Jahren von Marc, Macke und Kandinsky beeinflusst und erfährt einen seiner ersten Höhepunkte. Die gesteigerte Farbwahrnehmung und ein oftmals ekstatischer Schaffensprozess führten zu Bildern mit einer subtilen und dennoch hochexpressiven Farbgebung. Zugleich ist er um formale Reduktion bemüht, die Bilder werden zu magischen Augenblicken. 1923 führte ihn sein Lebensweg zurück nach Krefeld, wo er sich der Wandmalerei und Glasfensterentwürfen zuwandte. 1926 wird der Künstler als Professor an die Düsseldorfer Kunstakademie berufen.
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