Westfalen – “Möwe und Mozart” heißt die kurzweilige Komödie, die am Mittwoch, den 29. April, um 19.30 Uhr im Kurhaus in Hamm über die Bühne geht.
Liebe kennt kein Alter, es ist höchstens so, dass das Alter manchmal die Liebe schlicht vergisst. Das passiert aber eher denen, für die das Glas immer halb leer ist und die Welt ein Feind. Nicht so Sofia, die schon als Kind den Spitznamen ‚Möwe‘ bekam: sie widmet sich hingebungsvoll der „Lebensverzauberung“. Immer optimistisch und fröhlich gestimmt, begegnet sie den Widrigkeiten des Lebens dadurch, dass sie das schnöde Sein einfach in schönen Schein verwandelt.

Neffe Carl hat die Initiative ergriffen und beschlossen, Amor zu spielen, um seinen Onkel aus seiner Vereinsamung zu befreien.
Ganz anders dagegen ‚Mozart’ Herbert, Komponist einer unvollendeten Nebelsinfonie, der seinen großen Traum – und sein Werk – auf dem Altar der Werbemusik für Profanes wie beispielsweise Tomatensuppe geopfert hat. Der Griesgram ist festgefahren in seinem eigenbrötlerischen Pessimismus und tut alles, um die ‚Möwe‘ zu ignorieren. Man kann schließlich nicht einfach ungeladen auf seiner Stammparkbank sitzen und versuchen, ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Er will seine Ruhe und sie kann einfach nicht den Schnabel halten. Herbert ist furchtbar genervt. Dass Sofia in sein Leben hineingeflattert ist und beginnt, seinen Alltag komplett auf den Kopf zu stellen, war aber kein Zufall. Neffe Carl hat die Initiative ergriffen und beschlossen, Amor zu spielen, um seinen Onkel aus seiner Vereinsamung zu befreien. Zunächst wehrt Herbert sich noch heftig, doch jeder Widerstand erweist sich als zwecklos. Notgedrungen lässt er sich schließlich auf Sofia ein… und muss plötzlich sogar um das Zusammensein mit der Möwe, die ihre Verletzlichkeit immer verborgen hat, bangen, als sie ihm beinahe davonschwebt.
Bei allem Humor hat die kurzweilige Komödie – am Mittwoch, 29. April, um 19.30 Uhr im Kurhaus – über die Liebe im Spätsommer des Lebens eine berührende Intensität. In diesem Verwirrspiel der Gefühle zwischen zwei Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein könnten, ist vieles ganz anders, als es scheint. Limburg punktet mit witzigen und geistreichen Dialogen, rasantem Wortwechsel und lässt doch Raum für Zwischentöne. Die aus zahlreichen Filmen und Fernsehserien bekannte Doris Kunstmann überzeugt als heitere Missionarin mit unerfüllten Sehnsüchten. Ihren mürrischen und scharfzüngigen Gegenpart gibt Peter Fricke, der neben seiner Arbeit auf der Theaterbühne immer wieder auch als Sprecher, Erzähler und bei Lesungen in Erscheinung tritt.
Autor Peter Limburg (*1957) war immer schon von der Komödie fasziniert, es dauerte aber einige Zeit, bis er seiner Theaterleidenschaft nachgab. Mitte der 90er Jahre begann er mit der Entwicklung erster Stücke, zu seinen Vorbildern zählen Klassiker wie Neil Simon. Seinem Debüt „Genie in nackten Nöten“ folgten zahlreiche weitere Stücke, darunter „Ein Seestern im Garten“, „Nenn mich Charlie“ und „Möwe und Mozart“, das 2011 seine Uraufführung in der Düsseldorfer Komödie feierte.
Karten für den unterhaltsamen Theaterabend (21,80 Euro / erm. 15,20 Euro in der 1. Kategorie bzw. 17,40 Euro / erm. 13,00 Euro in der 2. Kategorie; evtl. zzgl. Gebühren) gibt es beim Kulturbüro der Stadt Hamm und den bekannten Vorverkaufsstellen.
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