Westfalen – Die Golfanlage Ahaus nimmt am „Qualitätsmanagement Golf und Natur“ des Deutschen Golf Verbandes teil. Hintergrund der Initiative ist die ständige Auseinandersetzung mit dem Umweltgedanken, um optimale Golfbedingungen mit größtmöglichem Naturschutz zu verbinden.

Georg Hellmold (Vizepräsident GLC Ahaus e.V.), Thomas Lepping (Headgreenkeeper Golfanlage Ahaus), Bernhard Meyer (Geschäftsführer Betreibergesellschafter und Koordinator Golf- und Natur), Jochen Exner (Gesellschafter der Betreibergesellschaf und Mitglied des Platzausschusses), Ewald Schmäing (Greenkeeper Golfanlage Ahaus), Jürgen Gaus (Unabhängiger DQS Beauftragter) und Dr. Gunther Hardt (Vorsitzender des DGV-Ausschuss Umwelt & Platzpflege) – Foto: Golfclub Ahaus
Aufgrund erfolgreicher Maßnahmen in diesem Sinne – gestern wie heute – hat die Golfanlage Ahaus im März 2015 vor einem unabhängigen DQS – Beauftragten das Zertifikat in Silber erhalten. Darauf wird sich jedoch nicht ausgeruht: Es wird bereits an weiteren Plänen gearbeitet und Ideen entwickelt um in den kommenden Jahren auch das Gold Zertifikat zu erhalten.
Die Ziele sind vielfältig, die Umsetzung nicht immer einfach – aber Dr. Gunther Hardt, Vorsitzender des DGV-Ausschuss Umwelt & Platzpflege ist begeistert: „Hier wird die typische Landschaft des Münsterlandes erhalten und der Golfanlage Ahaus gelingt es außerdem noch, die Umwelt in der Region zu fördern.“ Tatsächlich sorgt der Golfclub, der 1987 gegründet wurde und inzwischen über 1.000 Mitglieder zählt, durch sein Engagement im Rahmen des deutschlandweiten Programms
Golf&Natur für Aufsehen. „Hier wird auf exemplarische Weise vorgeführt, wie sich ein Golfclub in die Vereinsstruktur eines Landkreises integrieren kann und auf diese Weise an Akzeptanz gewinnt“, resümiert Hardt, der auf die vielfältigen Aktivitäten der Golfanlage hinweist.
Im vergangenen Jahr konnte man mit Hilfe eines namhaften Umweltplaners ein artenschutzrechtliches Gutachten erstellen. Die ermittelten Werte der Bestandsaufnahme zeigten deutlich die Weiterentwicklung für Flora, Fauna und Kleingetier im Verhältnis zur Gründerzeit aus Ende der 80-er Jahre. Die Aufstellung mehrerer großer Insektenhotels, die Anbringung von über 30 Nistkästen, die Gewinnung von Bienenhonig unmittelbar auf der Golfanlage, die Schaffung von Nistplätzen für den Eisvogel sowie die Errichtung von Rückzugsmöglichkeiten für die Schleiereule sind nur einige durchgeführte Maßnahmen im Focus von „Natur und Landschaft“. Der Golfplatz ist somit nicht nur Sportgelände sondern gleichermaßen Naturlandschaft. Dabei war der Bereich „Natur und Landschaft“ nur ein Teil der Maßnahmen, die sich die Verantwortlichen von Golf&Natur vorgenommen hatte.
„Ein weiterer wesentlichster Bestandteil für uns war sicherlich die Optimierung aller technischen Aspekte unserer Golfanlage“, resümiert Bernhard Meyer GF der Betreibergesellschaft. Die baulichen Anlagen wurden im Hinblick auf Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik genau unter die Lupe genommen, Ölabscheider geprüft und
Sicherheitsausrüstung der Mitarbeiter erneuert. Die komplette Dokumentation der Arbeitsabläufe, Genehmigungen und verwendeten Materialien wurde eingeführt, Wartungspläne wurden aufgestellt und die Fortbildungen für das Greenkeeping – Personal unter die Lupe genommen. „Obwohl dieser Bereich nach außen erst einmal kaum sichtbar ist, stellt er für den professionellen Betrieb einer Golfanlage einen wesentlichen Teil dar, weil die ganzen Abläufe optimiert werden und man außerdem Rechtssicherheit schafft“, stellt Meyer zufrieden fest.
Andere Bereiche, wie die Sicherstellung der Wasserversorgung, hat die Golfanlage längst geklärt. Auch die Verbesserung der Spielbarkeit und eine Erhöhung des Spielspaßes wurden geprüft und modifiziert. Anders als früher präsentiert sich das Gelände jenseits der Fairways nicht mehr als fettes, dichtes Gras, sondern als lichtes Hardrough mit typischen Blumen. „Das sieht deutlich besser aus und hat außerdem dazu geführt, dass unser Spieltempo deutlich schneller wurde, weil man die Bälle nicht so lange suchen musste“, erläutert Meyer die diversen Vorteile der Maßnahme.
Gelegenheit, diese Maßnahmen auch Nicht-Golfern zu erklären, findet die Golfanlage häufig: Auf der Golfanlage hat man oft auch andere ortsnahe Vereine zu Gast, Betriebsportgemeinschaften, Vertreter von Behörden und anderen Verbänden bis hin zu Kegelclubs und Stammtische sind regelmäßig Gast auf der Golfanlage. „Auf diese Weise gelingt es uns, die Vorurteile gegenüber dem Golfsport abzubauen und ihn deutlich besser in die örtliche Struktur zu integrieren“, resümiert Meyer.
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