Museum Ostwall: Altes Gebäude bleibt

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Dortmund – Das Museum Ostwall ist mittlerweile im Dortmunder U zuhause, aber sein altes Gebäude am Ostwall 7 bleibt. Der Rat der Stadt hat am 11. Dezember mit großer Mehrheit den Erhalt des früheren Museumsgebäudes und die Unterbringung des Baukunstarchivs NRW an diesem Standort beschlossen.

64 Ratsmitglieder stimmten für das Baukunstarchiv, 25 dagegen, 2 enthielten sich. Die Verwaltung erhielt den Auftrag, nun die erforderlichen grundstücksrechtlichen und finanziellen Regelungen weiter zu konkretisieren und den Antrag auf Städtebauförderung für die bauliche Ertüchtigung des Gebäudes zu stellen.

Museums Ostwall

Das alte Gebäude des Museums Ostwall in Dortmund bekommt einen neuen Mieter und wird weiter genutzt – Foto Stefanie Kleemann/Dortmund

Oberbürgermeister Ullrich Sierau hatte sich in zahlreichen Gesprächen mit den Verantwortlichen beim Land, bei Architekten- und Ingenieurkammer und beim Förderverein für den Erhalt des Gebäudes und die Einrichtung des Baukunstarchivs NRW eingesetzt: “Mit dem von einer großen Mehrheit getragenen Beschluss des Rates bin ich sehr zufrieden. Das Baukunstarchiv NRW im ehemaligen Museum am Ostwall wird das architektonische, städtebauliche und ingenieurtechnische Schaffen im Land NRW mit bundesweiter Ausstrahlung dokumentieren, wissenschaftlich bearbeiten und öffentlich darstellen. Zudem wird ein lebendiger öffentlicher Ort mit vielfältigen Aktivitäten entstehen, der die östliche City zusätzlich beleben wird.” Der Kultur- und Museumsstandort Dortmund wird damit weiter aufgewertet.

Die Kosten der erforderlichen baulichen Ertüchtigung werden auf Basis zweier Gutachten rund 3,5 Mio. Euro betragen und voraussichtlich zu 80 Prozent, ca. 2,8 Mio. Euro, vom Land bezuschusst. Je zehn Prozent der Kosten, ca. 350.000 Euro, sind vom Förderverein und von der Stadt Dortmund zu tragen. Der Eigenanteil wird ganz überwiegend im Jahr 2017 anfallen.

Zwischen dem “Förderverein für das Baukunstarchiv NRW”, den beiden Baukammern des Landes sowie der Stiftung Deutscher Architekten besteht Einvernehmen, künftig den Betrieb gemeinsam über eine gemeinnützige Gesellschaft (gGmbH) zu organisieren. Die Gesellschaft wird zeitnah gegründet. Das Gebäude wird den Betreibern des Baukunstarchivs miet- und abgabefrei zur Verfügung gestellt. Die Stadt bleibt Eigentümerin. Die Betreiber tragen die laufenden Kosten für den Betrieb und die betriebsnotwendigen Unterhaltungen des Gebäudes.

Das Baukunstarchiv NRW wird nicht bei Null beginnen: Seit 1995 besteht an der TU Dortmund das Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW, das seither über 50 Nachlässe gesammelt hat, darunter so bedeutende wie die des Architekten Harald Deilmann oder des Bauingenieurs Stefan Polónyi. Die heute bereits spürbare Wirkung dieses Archivs zeigt sich auch in zahlreichen Anfragen zur Übernahme neuer Nachlässe. Wenn das Baukunstarchiv NRW im Haus am Ostwall eingerichtet ist, wird es auch den Nachlass des Architekten Josef Paul Kleihues erhalten. Der Nachlass dieses auch international mit bedeutendsten Architekten der Bundesrepublik, Leiter der IBA Berlin 1984/87, geht also nicht nach Berlin, sondern nach Dortmund.

Das Baukunstarchiv wird nach jetzigem Stand im Jahr 2018 eröffnen.

www.dortmund.de

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