Westfalen – In einer Auswahl von mehr als 70 großformatigen Werken präsentiert der Kreis Unna ab Sonntag, 30. Juni bis zum 13. Oktober auf Haus Opherdicke Arbeiten des zeitgenössischen Künstlers Hermann Buß
Der norddeutsche Maler(geboren 1951 in Neermoor-Kolonie, Ostfriesland, als Sohn eines Schiffseigners) sieht sich selbst in der Tradition des „kritischen Realismus“. Buß findet seine Motive nahezu ausschließlich an der norddeutschen Küste, also dort, wo das Land mit dem Meer verschmilzt. In der Abgeschiedenheit seines Ateliers zwischen Nordseedeich auf der einen und endlosen Feldern auf der anderen Seite entstehen sehr weltbezogene Bilder, in denen das Meer, Schiffe im Hafen oder auf See und immer wieder Menschen in zum Teil rätselhaften Zusammenhängen die zentralen Sujets bilden.
Hermann Buß fuhr in jungen Jahren und auch während seines 1972 begonnenen Studiums an der Universität Oldenburg (Schwerpunkt Kunstpädagogik, Abschluss mit Lehrerexamen) selbst zur See, bevor er sich endgültig dazu entschloss, sein Leben der Kunst zu widmen. Er kennt die Welt des Wassers also zu gut, um irgendetwas zu beschönigen oder zu verklären. Weit entfernt von aller Seefahrer- oder Küstenromantik sind seine Meereswelten oft rau, bedrohlich, gelegentlich sogar feindlich.
Auch wenn es scheint, als seien die Menschen auf seinen Bildern nur Randfiguren, so sind sie in Wahrheit sein zentrales Thema. In eine Welt zwischen Natur und Technik hineingestellt, sind die Menschen niemals die beherrschenden. Allenfalls leben sie mit der Umwelt in der symbiotischen Beziehung einer Zweckgemeinschaft.
In der weltumspannenden Sprache der Malerei setzt Hermann Buß sich mit den zentralen Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach dem Woher und Wohin unseres Weges auseinander. Er maßt sich nicht den Versuch einer Antwort an, wohl aber lässt er die Betrachtenden teilhaben an seinen bildgewordenen Gedanken über die menschliche Existenz.
Eröffnung: Donnerstag, 27. Juni 2013 um 11 Uhr
Haus Opherdicke / Dorfstraße 29 /59439 Holzwickede
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