Westfalen – Die Amok-Komödie “Verrücktes Blut” berichtet vom Zusammenprall der Kulturen und begeistert damit Publikum und Kritik gleichermaßen.
Am Sonntag, den 17. Februar ist das Erfolgsstück vom Berliner Theatertreffen und den Mülheimer Theatertagen in Marl nach der gefeierten Inszenierung des türkischstämmige Autors und Regisseurs Nurkan Erpulat und dem ehemaligen Schaubühnen-Chefdramaturg Jens Hillje ab 19 Uhr im Marler Theater zu sehen.
Um 18 Uhr gibt es eine Einführung, ein Nachgespräch mit den Darstellern folgt im Anschluss.
Der Spiegel schreibt: “‘Verrücktes Blut‘ ist eine Amok-Komödie vom Zusammenprall der Kulturen (…) ein well-made play voller überraschender Wendungen und greller Scherze. Hier wird Theater einmal als aktuelle politische Kunstform begriffen, als Abfolge von Befreiungsschlägen, die den Zuschauer zum Lachen bringen und ihm doch das eigene Denken nicht abnehmen wollen.”
Was hat das Theater zum Thema Integration zu sagen? Über die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund wurde in den letzten Monaten kontrovers diskutiert. Eine innovative, radikal freche und wahrhaftige Antwort hat Nurkan Erpulat mit der Inszenierung seines Stücks auf die Bühne gebracht. In seiner von Kritik und Zuschauern stürmisch gefeierten Inszenierung, die überdies für den Friedrich-Luft-Preis nominiert und im Juni 2011 bei den Mülheimer Theatertagen gezeigt wurde, verlegt Nurkan Erpulat die Migrationsdebatte ins Klassenzimmer mit türkischen und arabischen Jugendlichen. Eine Lehrerin versucht ihnen das abendländische Theater mit der Lektüre von Friedrich Schillers “Räuber” nahezubringen.
Aber alle üblichen pädagogischen Mittel schlagen fehl: Einer wilden Meute gleich boykottieren die Schüler ihren Unterricht mit aggressiven, sexistischen Sprüchen. Als zufällig einem von ihnen eine Pistole aus der Tasche fällt, ergreift die Lehrerin die Chance und zwingt sie mit vorgehaltener Waffe, Schiller zu rezitieren und so dessen idealistische Vorstellungen vom Theater endlich zu begreifen: “Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.”
Was sich dann zwischen ihr, der terroristischen Pädagogin, und ihren zitternden Geiseln ereignet, ist hoch spannend, voller Erotik, schockierend und komisch zugleich!
“Verrücktes Blut‘ ist das Stück der Stunde: ein Spiel, das mit sozialem Sprengstoff jongliert”, so Andreas Rossmann von der Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Karten gibt es im i-Punkt Marler Stern, Montag bis Freitag 9.30 Uhr bis 18 Uhr, Samstag 9.30 Uhr bis 13 Uhr, Telefon: 0 23 65 / 99 43 10 oder online unter www.imVorverkauf.de.
Theater Marl / Am Theater 1 / 45768 Marl
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