Ruhrfestspiele mit gigantischem Programm

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Westfalen – Das diesjährige Motto heißt: “Aufbruch und Utopie”.  Vom 1. Mai bis 16. Juni 2013 stehen die Werke von Gerhart Hauptmann, Arthur Schnitzler, Frank Wedekind, Thomas Mann, Carl Sternheim, Franz Kafka, Hans Fallada, Bertolt Brecht und Ödön von Horváth im Mittelpunkt der diesjährigen Ruhrfestspiele in Recklinghausen.

"Hedda Gabler" eröffnet die diesjährigen Festspiele - Foto: Ruhrfestspiele

“Hedda Gabler” eröffnet die diesjährigen Festspiele – Foto: Ruhrfestspiele

In ihrer Bandbreite bieten die Produktionen faszinierende Einblicke in die verschiedenen Strömungen ihrer Zeit. Zugleich vergegenwärtigen sie die Parallelen zum Jahr 2013. Ganze einhundert Jahre später scheint so vieles noch – oder wieder – im Aufbruch zu sein, im Spannungsverhältnis zwischen Realität und Utopie.

Eröffnet werden die diesjährigen Ruhrfestspiele mit “Hedda Gabler” von Henrik Ibsen, den man fast als einen der Geburtshelfer der Moderne bezeichnen darf. Der gleichnamigen Hauptfigur wird die vielfach preisgekrönte Film- und Theaterschauspielerin Nina Hoss Leben einhauchen.

Festpielleiter Dr. Hoffmann hat ein pralles Programm zusammengestellt - Foto: Ruhrfestspiele

Festpielleiter Dr. Hoffmann hat ein pralles Programm zusammengestellt – Foto: Ruhrfestspiele

Es folgen Hauptmanns “Rose Bernd” in einer Inszenierung von Frank Hoffmann, Wedekinds “Frühlings Erwachen”, Horváths “Geschichten aus dem Wiener Wald” (mit Angela Winkler) und “Ein Fräulein wird verkauft”, Manns bzw. Mahlers “Tod in Venedig/Kindertotenlieder” (mit Josef Bierbichler), Schönherrs “Der Weibsteufel” (mit Birgit Minichmayr und Tobias Moretti) Falladas “Kleiner Mann was nun?” und “Der Trinker” (mit Samuel Finzi), Sternheims “Die Hose / Bürger Schippel”, Kaisers “Gas”, Brechts “Die Kleinbürgerhochzeit” und Schnitzlers “Anatol”. “Wer ist die Waffe, wo ist der Feind” heißt die Uraufführung von Oliver Bukowski, ein Auftragswerk der Ruhrfestspiele, das inmitten der spannungsgeladenen Jugendbewegung des Jahres 1913 spielt.

Die Reihe der Uraufführungen sowie zwei weitere ungewöhnliche Projekte finden in der Halle König Ludwig 1/2 an der Alten Grenzstraße ein neues Zuhause. Nicht nur ist die Zeche in ihrer ehemaligen Bergbaufunktion eng mit der Ruhrfestspielgeschichte verwoben, auch mit dem diesjährigen Festspielthema ist sie historisch verbunden: Denn 1889 – zur Geburtsstunde der Moderne – wurde unweit von Schacht 1 der Schacht 2 abgeteuft. Hier findet im Rahmen des Festivals der Uraufführungen das diesjährige Gewinnerstück des Kleistförderpreises “Brandung” von Maria Milisavljevic eine faszinierende Kulisse.

Mit “Red Giselle” präsentiert das international gefeierte Eifman State Academy Ballett St. Petersburg hochkarätiges Tanztheater, die artistischen Produktionen “Popcorn Machine” und “Cirkopolis” lassen ihr Publikum eintauchen in eine atemberaubende Welt aus Akrobatik und Tanz. Die “Alpensinfonie” nimmt die Besucher dank groß projizierter Bildimpressionen von Tobias Melle mit auf eine überwältigende Reise für Auge und Ohr durch die Berchtesgadener Alpen. Der alte Theatermagier Peter Brook kreiert ein unbekannteres Werk von Beckett, und die neuen Stimmen in unserer prominenten Lesereihe wie Harry Rowohlt, Hannelore Hoger, August Zirner, Corinna Harfouch und Sophie Rois ziehen die Zuhörer mitten hinein in die Zeiten des Aufbruchs.

Auch das FRiNGE Festival wühlt auf, bewegt und überrascht sein Publikum! 2012 verdoppelte sich die Zahl der Besucher! Das zeigt: FRiNGE ist nicht nur „off“(-Festival), sondern auch “in” – und innovativ! Vom 21. Mai bis 8. Juni 2013 zeigen 25 Ensembles in insgesamt 135 Aufführungen, wie kleine Räume zu großen Bühnen werden können! Darunter 13 Gruppen, die unserem internationalen Bewerbungsaufruf gefolgt sind und aus 200 Solokünstlern und Ensembles aus 32 Ländern ausgewählt wurden. Drei Wochen lang belebt das FRiNGE Festival zwei FRiNGEZELTE im Stadtgarten, ein Foyer der Sparkasse Vest, eine Kneipe und einen Rohbau in der Recklinghäuser Innenstadt.
Und zum Finale dürfen sich die Besucher am 15. Juni auf ein fantastisches Abschlusskonzert freuen!

Mit 100 Produktionen und 318 Aufführungen in sechzehn Spielstätten sprengen die Ruhrfestspiele 2013 die Programme der Vorjahre.

Ruhrfestspiele Recklinghausen / Otto-Burrmeister-Allee 1 / 45657 Recklinghausen

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