In Westfalen sind 12.000 Schätze versteckt

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Westfalen – Geocaching ist die Schnitzeljagd des 21. Jahrhunderts: Ausgestattet mit GPS-Geräten, suchen Menschen jeden Alters in Wäldern, Städten und Parks nach “Schätzen”, die andere für sie versteckt haben. Wie die Geographische Kommission des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) berichtet, gibt es in Westfalen mittlerweile knapp 12.000 Verstecke, die darauf warten entdeckt zu werden.

Eine Hochburg des Geocachings ist Herne. In keiner anderen westfälischen Stadt gibt es eine höhere Dichte an sogenannten Caches, die meist aus einer Tupperdose mit Tauschgegenständen und einem Logbuch bestehen. Neben dem Ruhrgebiet gehören Münster und Bielefeld zu den Orten mit besonders vielen Verstecken.

Hochburg für Geocaching: Herne – Foto: Stadt Herne

Die moderne Form der Schnitzeljagd ist im Jahr 2000 in den USA entstanden und fand schnell den Weg nach Deutschland. Gegenwärtig sind bundesweit über 250.000 Caches versteckt. Die geografischen Koordinaten für die Suche gibt es unter anderem auf der Internetseite http://www.geocaching.com.

Die Deutsche Wanderjugend unterscheidet auf ihrer Website (www.geocaching.de) einige Kategorien von Caches. In der Kategorie “Landschaften & Kultur” wird Wert auf besondere landschaftliche Gegebenheiten und deren spezielle Kultur gelegt, heisst es auf der Website des LWL. Hierunter ist der “Ruhrpott Megacache” ein Multi-Cache, der quer durch das Ruhrgebiet führt und dabei acht besondere Orte im Ruhrgebiet hervorhebt.

Profan und doch höchst verlockend: Die Schätze der Geocacher – Foto: Wikipedia/Castle

Die Kategorie “Besondere Touren” führt den Cacher sowohl auf schöne Wanderrouten (z. B. zu Naturschauspielen), in sehenswerte Stadtteile als auch auf gruselige Nachtwanderungen. Weitere Kategorien sind “Rätselcaches” und “Mathematische Caches”, bei denen erst ein (mathematisches) Rätsel geknackt werden muss, um die Koordinaten für den nächsten Cache zu bekommen. Beispielsweise führt der “Mons arcanus II crutiatus” durch das Landschaftsschutzgebiet Herforder Bergland. Bei der Kategorie “Besondere Aus­rüs­tung” kann es schon einmal hoch hinaus gehen, dann kann auch mal eine professionelle Kletterausrüstung benötigt werden oder der Cache nur per Boot erreichbar sein.

Dem neuen Trendsport Geocaching wird sehr viel Potenzial beim Einsatz in Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen zugeschrieben, da hierdurch sowohl technisches Verständnis als auch Orientierung im Raum sehr anschaulich vermittelt werden können. Vor allem bietet der Einsatz im handlungsorientierten Geographie­unterricht eine große Chance, neue Motivation für geographische Exkursionen zu vermitteln.

Die Schüler können die Umgebung mit Hilfe eines GPS-Geräts eigenständig er­kunden und werden dennoch geleitet. Die räumlichen Ziele können sich am jeweiligen Unterrichtsstoff orientieren, so dass Inhalte und Aufgabenstellungen aus den Bereichen Geologie, Geomorphologie, Siedlungs-, Stadt- und Wirtschaftsgeographie bearbeitet werden können, schreibt begeistert Andrea Altenähr in ihrem Beitrag “Geocaching – Ein Freizeitsport hat sich etabliert” für den Landschaftsverband Westfalen-Lippe.

“Geocaching ist eine neue, aber innerhalb kürzester Zeit sehr etablierte Trendsportart, die sich vor allem durch ihre dynamische Entwicklung auszeichnet. Als neue Sportart stellt sie mit der kreativen Vielfältigkeit der Verstecke ein “Abenteuer im Alltag” dar und motiviert zahlreiche Menschen. Des Weiteren bietet das Geocaching Anreize für viele weitere Sportarten wie Wandern, Rudern oder Klettern, und ist damit als integrativer Sport anzusehen.

Die Verbreitung von Geocaching in Westfalen ist ebenfalls schon sehr weit fortgeschritten und dokumentiert sich neben den zahlreichen Zielen in vielen Clubs und Vereinen, in denen Geocaching als Sportart angeboten wird.

Ein großes Potenzial wird dem Geocaching als neue Form der Ex­kursion zugeschrieben. Vor allem im schulischen Bereich motiviert es die Schüler, sich mit dem Raum oder der Funktionsweise von Geosystemen auseinander zu setzen. Mit Hilfe von speziellen Caches kann man Unterrichtsinhalte vor Ort erläutern und zudem werden geographische Fähigkeiten (z. B. Karten lesen, Raumorientierung) spielerisch erlernt.”

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