Badeseen unterschiedlich belastet

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Westfalen – Für Kinder kann das Planschen in deutschen Badeseen zum Gesundheitsrisiko werden. Der ADAC hat in einer neuen Studie im Flachwasserbereich vieler Badegewässer eine erhöhte Keimkonzentration festgestellt, die bei jungen Menschen zu Infektionen führen kann. Auch eine Badestelle am Möhnesee wurde als “bedenklich” eingestuft. Die vom Bundesumweltamt empfohlenen Grenzwerte wurden allerdings nicht überschritten.

Nicht an jedem Strand kann man die Kinder sorglos baden lassen. Man sollte sich vorab gut informieren – Foto: ADAC/Percha

Insgesamt stellte der ADAC an jeder fünften von bundesweit insgesamt 60 Messstellen eine erhöhte Konzentration von gesundheitsgefährdenden Keimen fest. Grund dafür sei häufig Tier- und Vogelkot, der im flachen Badebereich für Kinder gefährlich werden könne.

Der an einer Messstelle als “bedenklich” eingestufte Möhnesee erhielt an zwei weiteren Testpunkten die Note “ausreichend”. Hervorragend abgeschnitten hat der Biggesee bei Olpe. Dort urteilte der ADAC mit den Noten “gut” und “sehr gut”.

Die jeweils bei Stichproben im seichten Wasser gefundenen Keime können in ein und demselben See von Strand zu Strand unterschiedlich stark auftreten. Zudem ist flaches und damit wärmeres Wasser naturgemäß stärker belastet. Die Strandverantwortlichen werden deshalb vom ADAC aufgefordert, die problematischen und gefährdeten Bade- und Strandbereiche regelmäßig und gründlich zu reinigen. Während der Saison sollten Messungen in kürzeren Abständen erfolgen und auf das ufernahe Flachwasser ausgeweitet werden. Wird ein Grenzwert überschritten, muss unverzüglich ein Badeverbot erfolgen. Dies ist allerdings schwierig in Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Dort wurden die Grenzwerte des Umweltbundesamts bisher nicht übernommen.

Die ADAC Experten haben zwischen Juni und August 2011 jeweils drei  Wasserproben pro Messstelle entnommen. Allerdings nicht, wie die offiziellen EU-Messungen im sogenannten Schwimmbereich (ab einem Meter Wassertiefe), sondern ganz bewusst in den von Kindern stark frequentierten Flachwasserzonen bis 30 Zentimeter Wassertiefe. Geprüft wurde analog zur EU die Keimbelastung durch die Bakterien Escherichia coli und Intestinale Enterokokken. Alle Messstellen wurden zuletzt im Mai 2012 nochmals auf Veränderungen für den Badegast kontrolliert.

 

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