Westfalen – Das Museum für Lackkunst in Münster hat sich in den vergangenen zehn Jahren verstärkt der jüngeren und zeitgenössischen Lackkunst zugewendet. Diesem Schwerpunkt widmet sich auch, die aktuelle Sonderausstellung „Urushi. Japanlack als Werkstoff europäischer Künstler“. Das Museum präsentiert nun zudem in den kommenden Wochen zwei Neuzugänge des japanischen Künstlers Professor Norihiko Ogura, die als Schenkung der japanischen Sammlerin Masako Mukasa das Portfolio der Schausammlung bereichern.
Bei den beiden Werken handelt es sich um einen Stapelkasten Kasui (Ährenförmige Blüten) sowie eine Teedose Kusabaka fūkei (Landschaft von Wiesenblumen) aus dem Jahr 2000.
Die beiden Lackarbeiten mit feinen Goldstreutechniken und Einlagen aus Perlmutt werden zeitweise im Japanraum des Museums ausgestellt sein. Sie sind ein Exempel für die bis heute aufrechterhaltene technische Perfektion und künstlerische Akkuratesse japanischer Lackkunst und veranschaulichen eindrucksvoll, wie dieses Kunsthandwerk bis in die Gegenwart tradiert wird.
Besucher des Museums für Lackkunst haben nun die Gelegenheit, nicht nur eine Reise durch die Länder zu machen, in denen mit dem Werkstoff Lack gearbeitet wurde, sondern darüber hinaus die Geschichte der Lackkunst aus vorchristlicher Zeit bis in die Gegenwart anhand der Sammlung des Museums nachzuvollziehen.
Professor Norihiko Ogura wurde 1958 in Okayama geboren (Präfektur Okayama) und studierte Lackkunst an der Tokyo University of the Arts, zu deren Dozenten er seit dem Jahr 2000 gehört. Als Mitglied diverser Organisationen, darunter der Japan Arts Craft Association sowie der Japan Cultural Assets Urushi Association, unterstützt er in Ergänzung zu seiner Lehrtätigkeit auch als Künstler aktiv das Fortbestehen dieses traditionellen und altehrwürdigen Handwerks.
Das im Herzen der Stadt gelegene Museum für Lackkunst ist weltweit das einzige seiner Art. Die umfangreiche Sammlung des Museums umfasst etwa zweitausend Exponate aus Ostasien, Europa und der islamischen Welt mit Objekten aus über zwei Jahrtausenden, die dem Besucher in wechselnder Komposition vorgestellt werden. Die Faszination, die bereits die Architektur des Gebäudes auf den Gast ausübt, setzt sich im Inneren des Museums fort. Ästhetik und Schönheit der nach Regionen gegliederten Kunstwerke erschließen sich dem Betrachter auf den ersten Blick – ihre Kostbarkeit wird umso deutlicher, je mehr man über ihre aufwändigen Herstellungstechniken erfährt. Die regelmäßig stattfindenden Sonderausstellungen des Museums vertiefen Einzelaspekte der traditionellen sowie der zeitgenössischen Lackkunst, Veranstaltungen wie Konzerte und Lesungen lassen es darüber hinaus zu einer von den Gästen geschätzten kulturellen Begegnungsstätte werden. Alleinige Trägerin des Museums ist die BASF Coatings GmbH mit Hauptsitz in Münster.
Das Museum ist mittwochs bis sonntags sowie an gesetzlichen Feiertagen von 12.00 bis 18.00 Uhr und dienstags von 12.00 bis 20.00 Uhr geöffnet.
Museum für Lackkunst Münster / Windthorststraße 26 / 48143 Münster
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