Vom Mond magisch angezogen

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Westfalen – Er ist ein Sehnsuchts-Ort seit Urzeiten und der entfernteste Ort, dem wir uns je bei unseren Reisen gewidmet haben. Er ist Inhalt und Ziel unserer Phantasie und beflügelt die Menschen, er fasziniert die Wissenschaft ebenso wie die Poeten, und wer am Meer ist, kennt seine Kraft. Der Mond ist ein Ort voller Geheimnisse. Der Maler Meinhard Schulte spürt diesem Ort in seinen Gemälden nach, die zur Zeit in der Ausstellung “ecco la luna” im Oberen Foyer der Städtischen Bühnen Münster zu sehen sind.

Foto: Meinhard Schulte

Es leuchtet buchstäblich ein, dass der große nächtliche Himmelskörper seit je her die schöpferische Kraft der Menschen in Malerei, Musik und Dichtkunst angeregt hat – der Mond wird zur Projektionsfläche der je eigenen Erfahrungen. Die Wissenschaft verlangt Objektivität und erreicht sie – annähernd – mit Hilfe der Technik; in Dichtung, Musik und  Malerei herrscht die Freiheit von physikalischen Erkenntnissen und wissenschaftlicher Akribie. Der Flut an visuellen und technischen Informationen kann die Malerei mit Ankerpunkten des Sehens und Wahrnehmens begegnen.

Denn er ist die Sonne der Nacht, strahlend hell, und er verbirgt sich und lässt der Nacht ihr Dunkel. Das regelmäßige Auftauchen des Mondes am Horizont und seine Wandlung haben sich auf den Netzhäuten aller sehenden Erdbewohner eingeprägt.

Foto: Meinhard Schulte

Den verschiedenen Sehweisen des Mondes widmet sich die Ausstellung “ecco la luna” in der Ausstellungsreihe „in situ“ mit Malerei und einer Installation von Meinhard Schulte. Meinhard Schulte spürt in seinen mittel- bis großformatigen Bildern den Gestalten des Mondes ebenso nach wie den Reflexen des Mondes auf den nächtlichen Erscheinungen des Wassers, auf den Lichtsäumen der Wälder und im nächtlichen Himmelslicht. So wird unser Sehen, werden Licht, Form und Farbe zum Malanlass; die Bilder reflektieren sowohl unsere Anschauung als auch unsere Sehnsucht.

Foto: Meinhard Schulte

Trost und Kälte (Alfred Lichtenstein bescheinigte dem Mond “weiße Elendsaugen”) liegen nahe beieinander. Ins Theaterfoyer hinein weitet sich der  Zuschauerraum des Großen Hauses der Städtischen Bühnen Münster mit seinem “Lampenhimmel”, die Ausstellung überspannt die Räume und umfängt so die Spielflächen unserer Wünsche und Träume. Weitere Gemälde des Malers Meinhard Schulte findet man auf dessen Homepage: www.meinhard-schulte.de

Mit der Ausstellung von Meinhard Schulte setzen die Städtischen Bühnen Münster ihre Ausstellungsreihe “in situ” fort, die Künstlern die Möglichkeit gibt, den Seitenflügel des Oberen Foyers neu zu definieren.  Seit der Spielzeit 2000/2001 hat sich die Reihe “in situ” als fester Präsentationsort für Bildende Kunst im Ausstellungswesen der Stadt Münster etabliert. Die orts- und zeitgebundenen Installationen der eingeladenen Künstlerinnen und Künstler nehmen eine Neudefinition der vorgefundenen Topographie vor: Ohne thematische oder inhaltliche Vorgaben seitens des Hauses bleibt es ihnen freigestellt, den Raum in seiner Funktion und Aufgabe zu verändern, ihre Arbeiten auf die formal-ästhetischen Gegebenheiten der eigenwilligen Theaterarchitektur der 1950er Jahre zu beziehen oder aber einen Bezug zu Stücken des aktuellen Spielplans zu entwickeln.

Die Ausstellung ist während der Vorstellungen geöffnet.

Städtische Bühnen Münster / Neubrückenstraße 63 / 48143 Münster
Telefon 02 51/59 09-0
www.stadttheater.muenster.de

 

 

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