Das radrevier.ruhr im Test

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Gelsenkirchen – Industriekultur, umgestaltete Bahntrassen und 1.200 Kilometer Radwegenetz: Schon heute liegt das Ruhrgebiet laut ADFC-Radreiseanalyse auf Platz vier der beliebtesten Radregionen Deutschlands. Bei einer Exkursion haben führende Experten des ADFC-Fachausschuss Tourismus die Zukunftsaussichten des Radtourismus im Ruhrgebiet ausgelotet. Ihr Fazit stellten sie jetzt im Maritim Hotel Gelsenkirchen vor.

Die Teilnehmer der Exkursion vor dem Maritim Hotel in Gelsenkirchen

„Es hat uns überrascht und begeistert, wie grün und landschaftlich abwechslungsreich es im Ruhrgebiet ist“, stellt Karin Werres, Leiterin des Fachausschuss Tourismus beim ADFC erstaunt fest. Viele der Rad-Experten waren noch nie zuvor mit dem Zweirad im Revier unterwegs gewesen. „Wer möglicherweise den Eindruck hat, dass man hier entlang von Autobahnen, Lärm und Fabriken radelt, liegt völlig falsch. Vor allem die Qualität des ersten Abschnitts des Radschnellweg Ruhr hat uns über alle Maßen beeindruckt.“ Etwas Kritik gibt es aber auch: „Wir sehen an einigen wenigen Punkten noch Verbesserungsmöglichkeiten im infrastrukturellen Bereich.“ Nach der eindrucksvollen Entwicklung des Radnetzwerks im Ruhrgebiet in den vergangenen Jahren sollte dies aber kein großes Problem darstellen.

Der Fachausschuss Tourismus des ADFC kommt einmal jährlich an wechselnden Orten in Deutschland zusammen, um über Neuerungen im Radtourismus zu sprechen. In diesem Jahr lud die RTG den Verein ins Gelsenkirchener Maritim Hotel ein. Das seit Anfang des Jahres durch den ADFC als besonders fahrradfreundlich ausgezeichnete Hotel ist ideal an das Radnetzwerk im radrevier.ruhr angeschlossen. Dies bot die Chance, dem ADFC die sehr gute Entwicklung des Radtourismus im Ruhrgebiet zu zeigen und ihm einen Einblick in die landschaftliche und industriekulturelle Vielfalt der Region zu geben.

„Seit vielen Jahren kommen Radtouristen von überall her zu uns“, freut sich Hendrik Schäfer, Regionalverkaufsdirektor des Maritim Hotels Gelsenkirchen. „Wir haben unter anderem eine Station des Fahrradverleihs Radrevier direkt am Haus.“ Schäfer ist gespannt auf das kommende Jahr. „Es ist eine tolle Geschichte, dass Ruhr Tourismus 2018 das gesamte Radrevier noch einmal groß bewerben wird.“ Er erwartet dadurch noch mehr Radtouristen im Maritim Hotel. Schäfer: „Für mich gibt es nirgends so viele Highlights am Stück mit dem Rad zu entdecken wie hier im Ruhrgebiet.“

Schon im Dezember 2009 zeichnete der ADFC den RuhrtalRadweg als erste Radroute in einem Ballungsraum mit der Vier-Sterne-Zertifizierung für die besondere Qualität der Strecke aus. Geplant ist nun sogar eine Zertifizierung zur ersten urbanen Radreiseregion. Auch die erfolgreiche Kooperation mit dem ADFC-Unterkunftsportal bett+bike in Bezug auf den RuhrtalRadweg soll auf das gesamte radrevier.ruhr ausgeweitet werden.

Im kommenden Jahr wird es seitens der RTG eine großangelegte Marketingoffensive zum radrevier.ruhr geben. „Wir möchten das Ruhrgebiet als ausgezeichnete Radregion weiter in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. In den kommenden zwei Jahren stehen wir vor der Fertigstellung eines Knotenpunktsystems und eines digitalen Tourenplaners, was das Raderlebnis für Touristen im Ruhrgebiet noch komfortabler und erlebnisreicher machen wird.“ Ziel ist es, das Ruhrgebiet als eine der führenden Radreise-Ziele in Deutschland zu etablieren. „Bereits jetzt ist ein Urlaub im Ruhrgebiet beliebt. Vor allem niederländische Touristen zieht es in den Ferienmonaten in die Metropole Ruhr“, sagt Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH. „Aktuell freuen wir uns sehr über fünfzig Prozent mehr Übernachtungsgäste niederländischer Gäste im August 2017 gegenüber dem Vorjahr.“

Das radrevier.ruhr ist ein neues Förderprojekt der EU und des Landes NRW unter Federführung der Ruhr Tourismus GmbH (RTG) und in Zusammenarbeit mit dem Regionalverband Ruhr (RVR). Insgesamt 1,9 Mio. EUR stehen zur Verfügung, um das bereits vorhandene Wegenetz unter dem Namen radrevier.ruhr zunächst bis zum Sommer 2019 neu zu positionieren und schlagkräftig zu vermarkten.

Ruhr Tourismus GmbH (RTG):

Der Auftrag der RTG ist es, ein eigenständiges touristisches Regionalprofil zu entwickeln sowie die Bündelung von Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb zur Profilierung der Metropole Ruhr als neues und modernes Reiseziel voranzutreiben. Als Informations- und Koordinierungsstelle für die Metropole Ruhr ist die RTG zentraler Ansprechpartner – auch bei der Vernetzung der touristischen Partner in der Region. Neben ihrer Tätigkeit im Tourismusmarketing ist die Gesellschaft auch als Reiseveranstalter tätig.

Die Federführung folgender Projekte und Veranstaltungen liegt bei der RTG:
• RUHR.TOPCARD
• RuhrtalRadweg
• Römer- Lippe- Route
• RuhrKunstMuseen
• RuhrBühnen
• RUHR.MEETING
• ExtraSchicht
• 1. Tag der Trinkhallen

 

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