Spurensuche: Die Baugeschichte der Wewelsburg

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Spurensuche auf der Wewelsburg: Viel Neues zum einzigartigen Renaissancebauwerk „in Form eines Triangels in einer wahrlich sehenswerten und prachtvollen Gestalt“ ist am Sonntag, den 1. Oktober, um 15:00 Uhr in der historischen Dreiecksburg bei Büren erleben.

Spurensuche


Das Burgmodell im Historischen Museum des Hochstifts Paderborn – Foto Oliver Krato/Kreismuseum Wewelsburg

Das Schloss hoch über dem Almetal war ein Sinnbild für Macht und Glanz des Fürstbischofs Dietrich von Fürstenberg. Die Bauten, die unter ihm Anfang des 17. Jahrhunderts vollendet wurden, bilden eine regionale Baugruppe, deren Dekoration auch als „typische Paderborner Form“ bezeichnet wird.

Ein Vorgängergebäude war die von dem mittelalterlichen Chronisten Annalista Saxo erwähnte Wifilisburg, die während des 9. und 10. Jahrhunderts gegen die Ungarn genutzt wurde, die in der Volksüberlieferung als Hunnen galten. Dies geht aus der Sachsengeschichte des Chronisten der ersten Liudolfinger, Widukind von Corvey, hervor. Ein weiteres Gebäude wurde 1123 von Friedrich von Arnsberg errichtet. Nach seinem Tod im Jahre 1124 wurde die Burganlage von den Bewohnern des benachbarten Dorfes zerstört, die von von Arnsberg unterdrückt worden waren. 1301 verkaufte Graf Otto I. von Waldeck die Wewelsburg, die als Erbteil seiner Mutter Mechthild, Tochter des Grafen Gottfried III. von Arnsberg, in seinen Besitz gekommen war, an den Fürstbischof von Paderborn. Ein Dokument über diesen Kauf erweist, dass sich zwei festungsähnliche Gebäude auf dem Hügel befanden: das Bürensche und das Waldecksche Haus. Bis 1589 wurde das Anwesen von den Fürstbischöfen an verschiedene Lehnsherren vergeben. Heute ist die Wewelsburg einer der großen Touristenmagneten im Kreis Paderborn, nicht zuletzt wegen den düsteren Aspekten seiner gut 400-jährigen Geschichte. In der Zeit des Nationalsozialismus machte SS-Chef Heinrich Himmler aus der Trutzburg des Paderborner Fürstbischofs eine SS-Ordensburg.

Mit etwas Phantasie gelingt es sicher noch heute, die ursprüngliche Gestalt und Nutzung als Nebenresidenz des Fürstbischofs wiederzuentdecken. Vom kühlen Burgverlies bis zu „Ihro Gnaden Abtritt“ hoch über der Burggräfte werden auf anschauliche Weise auch abseits des Museumsrundganges die alten bauhistorischen Spuren wieder freigelegt.

Die Führung dauert etwa 1,5 Stunden. Entgelt je Führung: Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Familienkarte 6 Euro. Für Inhaber einer Jahreskarte sind die Führungen kostenlos.

www.wewelsburg.de

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