Münster – Da stand er. Ein waschechter Konzertflügel. Dort, wo sonst Koch Sewa Atikossie sein berühmtes Salatbüffet vorbereitet, parkte der Steinway. An seiner Seite eine junge Dame aus Spanien mit einem Talent als „Flügelspielerin“. Gemeinsam mit zwei Kollegen (Violine, Violoncello) brachte sie in der Konzertreihe „Küchenterzen“ ungewohnte Töne in die LBS-Großküche – klassische Musik von Turina, Mendelssohn-Bartholdy, Haydn und Ravel.
Ungewohnte Töne in der LBS-Großküche: Virtuoses Spiel im Ambiente zwischen Kochtopf, Rührbesen und Dampfgarer. Fotos: LBS West
Die Gesellschaft für Westfälische Kulturarbeit, die die Musikreihe organisiert, hatte die Idee ins Spiel gebracht: ein Klassikkonzert in der LBS-Küche. In diesem Sommer gibt es mehrere Austragungsorte für die ungewöhnliche Veranstaltungsreihe, die LBS war bislang der spektakulärste. Denn Küchen wie diese mit großen Freiflächen gibt es sehr selten.
Ein ganz neues Konzerterlebnis: “Küchenterzen” machte Station in der Großküche der LBS West
Durch die Raumsituation war die Konzertatmosphäre absolut ungewöhnlich: Die Zuschauer konnten die Arbeit der Künstler aus nächster Nähe erleben – zwischen Töpfen und Dampfgarern.
Die Besetzung war hochklassig. Christa-Maria Stangorra spielte Violine (ein Instrument aus dem Jahr 1713), Jakob Kuchenbuch lebte sein Violoncello und Susana Gomez Vazquez machte das Trio am Klavier komplett. Allesamt sind mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Besonders als das Trio Mendelssohn-Bartholdy spielte, war das Publikum so gebannt dabei, dass man jedes noch so kleine Knarzen der Kücheneinrichtung hören konnte.
So begeistert die Zuschauer am Ende auch waren – das Konzert wird zunächst die Ausnahme bleiben. „Küchenterzen zieht weiter – und Sewa Atikossie wird schon heute wieder dort Salat schneiden, wo gestern noch der Steinway stand.
Ungewohnte Töne in der LBS-Großküche: Virtuoses Spiel im Ambiente zwischen Kochtopf, Rührbesen und Dampfgarer. Foto: LBS West
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