Mittelalterliche Burgwache in Altena

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Altena – Zurückversetzt in mittelalterliche Zeiten dürfen sich die Besucher der Burg Altena am Sonntag, 2. Juli, fühlen. Im Rahmen der „Zeitsprung-Reihe“ ist die Ritterschaft der Wolfkuhle aus Hagen zu Gast. Der Mittelalterverein nutzt die historische Umgebung und zeigt unter dem Motto „Burgwache“ mittelalterliches Handwerk und Leben.

Mittelalterliche

Burgwache auf Burg Altena – Foto Burg Altena

Die Vereinsmitglieder werden eine Burgmannschaft vom Grafen bis zur Küchenmagd darstellen. Eine besondere Attraktion ist die Darstellung der Burgwache. Die Hellebardenmiliz wird Waffenübungen, Kampfvorführungen und typische Zeremonien zeigen.

Ein wichtiger Bestandteil des Lagers ist die Freiluft-Küche, in der über offenem Feuer gekocht wird. Einer Färberin und einer Näherin können die Besucher ebenfalls über die Schulter schauen. Das Lager findet während der Öffnungszeiten des Museums von 11 bis 18 Uhr statt.

Interessierte Besucher können außerdem an den offenen Führungen teilnehmen. An diesem Tag werden um 12 Uhr, 14 Uhr und 16 Uhr Rundgänge zu den Highlights der Museen Burg Altena angeboten; zu zahlen ist dann nur der Museumseintritt.

Um 1108 sollen die Brüder Adolf und Everhard von Berg für ihre treuen Dienste von Kaiser Heinrich V. ein Stück Land im märkischen Sauerland erhalten haben. Auf dem Berg Wulfseck bauten sie eine Burg, die sie anfangs Wulfeshagen, später Altena nannten. Dies ist eine von mindestens drei Legenden zur Gründung der Grafschaft Altena beziehungsweise zur Entstehung der Burg. Es wird vermutet, dass die mittelalterliche Burg erbaut wurde, um das wichtige Eisengewerbe in der Region zu schützen und zu nutzen.

Anlässlich des bevorstehenden 300-jährigen Jubiläum der Zugehörigkeit der Grafschaft Mark zu Brandenburg-Preußen entwickelte der Landrat des Kreises Altena Fritz Thomée die Idee, die Burg wieder aufbauen zu lassen. Die Bedeutung seines Vorhabens beschreibt er wie folgt: „Es sollte ein Sammelpunkt der Markaner, der heute fehlte, geschaffen werden zu ernstem Tun und heiterer Festfreude. Die Burg soll Heimatliebe wecken und fördern.“ Nach zahlreichen Besprechungen mit diversen Vertretern der märkischen Städte und Gemeinden war der Wiederaufbau schließlich beschlossen. Der Architekturprofessor Georg Frenzen wurde mit der Planung betraut und der Märkische Burgverein wurde unter anderem zur Sammlung von Spendengeldern gegründet. 1907 wird mit dem Wiederaufbau begonnen, über dessen Art und Weise eine öffentliche Kontroverse ausbricht. Die führenden Kräfte der Gegenpartei in dieser Debatte waren der Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus und der Historiker Hermann Ehrenberg. Sie sahen die historische Authentizität der Burg durch Frenzens Pläne, die eine Überformung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Architektur vorsahen, bedroht und plädierten lediglich für eine Erhaltung der Ruine im Sinne der modernen Denkmalpflege. Am 29. August 1907 wurden dem Deutschen Kaiser Wilhelm II. die Pläne zur Wiederherstellung der Burg während einer Audienz in Münster vorgestellt. Der Kaiser äußerte seine Anerkennung für das Vorhaben und bezeichnete es als eine „künstlerisch patriotische Großtat“. Somit wurde die Debatte zu Gunsten Thomées und Frenzens entschieden und der pseudo-mittelalterliche Wiederaufbau der Burg wurde 1914 größtenteils abgeschlossen.

Die nächste Veranstaltung im Rahmen der Zeitsprung-Reihe auf der Burg Altena findet am 16. Juli statt. Dann sind die Skyhunters in Nature aus Menden mit ihren Greifvögeln vor Ort.

PS: Einen Artikel zur spektakulären Beleuchtungsaktion mit Burg Altena 2021 finden Sie hier.

 

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