Dortmund: Ausstellung im Theater Fletch Bizzel

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Dortmund – Am Mittwoch, den 21. September um 19 Uhr eröffnet in der Theater-Galerie Fletch Bizzel in Dortmund die Ausstellung: “Ein Sommernachtstraum”. Gezeigt werden Bilder von den”Floating Piers“ und anderen vergänglichen Monumenten aus der Sammlung Hanke-Lindemann.

In einer von sehr persönlichen Erinnerungen, Sammlungen und Aufzeichnungen geprägten Ausstellung geben wir einen Einblick in die einzigartige Kunst von Christo und Jeanne-Claude, mit Fotografien von Wolfgang Volz.

Christo am 18. Juni dieses Jahres

Christo fotografiert am 18. Juni dieses Jahres

Horst Hanke-Lindemann, Geschäftsführer des Theaters Fletch Bizzel, war bei der Eröffnung der “Floating Piers“. Er hat außergewöhnliche An- und Aussichten fotografisch festgehalten und Originalexponate gesammelt – ergänzt durch filmische Dokumente. Sie geben einen kleinen, intimen Einblick in die “ökologische Ästhetik“ (Werner Spiess) zweier Künstler von Weltrang.

Die Werke von Christo und Jeanne-Claude sowie die Fotografien von Wolfgang Volz begeistern und verzaubern Millionen Menschen aus aller Welt.
Seien es der verhüllte Reichstag, die Umbrellas in Japan, die Gates im Central Park oder zuletzt die “Floating Piers“ im Lago d’ Iseo. Doch sie sind nicht von Dauer, flüchtig wie ein Traum, zollen der Vergänglichkeit ihren Tribut. Nur in Form von Filmen, Fotografien, Skizzen und Collagen bleiben sie der Nachwelt erhalten.

Die Ausstellung präsentiert Materialien von fast allen Projekten von Christo und Jeanne-Claude über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten und ermöglicht damit einen Zugang zum künstlerischen Schaffen aus nächster Nähe – so nah war die Kunst von Christo und Jeanne-Claude in Dortmund noch nie.

Was kaum einer weiß – bereits 1971 haben die beiden Künstler in Deutschland, konkret im beschaulichen Städtchen Monschau in der Eifel “verhüllt“. Der Sammler Hanke-Lindemann hat auch hierzu Material gefunden, das in unserer Ausstellung gezeigt wird.

Die bekannten Dortmunder Künstler Günter Rückert und Matthias Schubert werden mit eigenen Arbeiten Christo und Jeanne-Claude zitieren. Zu sehen sind zwei originelle Skulpturen: Schubert “verpackt“ eine Säule im Ausstellungsraum und Rückert einen Fußball, je mit außergewöhnlichen Materialien.

Andreas Hanke, Architekt und Stadtbildplaner, gibt – am letzten Sommerabend des Jahres – eine nicht nur kunsthistorische Einordnung.

“Jedes Stück Stoff soll an das große Lebenswerk von Christo und Jeanne-Claude erinnern. Die Farbe, das Material und die Beschaffenheit verweisen ikonographisch
auf eine Meisterleistung in der Kunst der Modernen: von der Konstruktion und Umsetzung der Materie bis zur Überzeugungsarbeit in den Köpfen der Menschen.
Christo und Jeanne-Claude haben nicht nur den Begriff von Skulptur und Land Art in der klassischen Kunstgeschichte erweitert, sie haben vor allen Dingen den sozialen und demokratischen Dialog innerhalb von Gesellschaften zum Teil ihrer Kunst werden lassen. Die synästhetische Wahrnehmung die Stoffe zu ertasten und im
Detail zu betrachten, verhelfen die Ästhetik und Kraft ihrer Projekte allumfassend wahrzunehmen und zu erinnern. Darüber hinaus ist jedes Stück Stoff ein
originaler Teil eines Projektes und somit eine Reliquie klassischer, moderner Kunstgeschichte.“ – (André Chahil, Kunsthistoriker/Hamburg)

Die Ausstellung im Theater Fletch Bizzel ist bis zum 3. November 2016 zu sehen. Der kostenlose Besuch ist möglich mo – fr von 10 bis 18 Uhr sowie an Veranstaltungstagen.

Theater-Galerie  / Fletch Bizzel / Humboldtstr. 45 / 44137 Dortmund

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