Haus Opherdicke zeigt Arbeiten von Rolf Escher

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Holzwickede – Anlässlich des 80. Geburtstags von Rolf Escher präsentiert der Kreis Unna auf Haus Opherdicke vom 24. April bis zum 14. August 2016 unter dem Titel „Lebenslinien“ mehr als 100 Arbeiten des in Berlin und Essen lebenden Zeichners und Grafikers. Die retrospektiv angelegte Ausstellung umfasst das OEuvre des Künstlers über fünf Jahrzehnte und zeigt die motivische Vielfalt in seinem beeindruckenden zeichnerischen wie auch druckgrafischen Werk.

Buch "Actus und Processus" aus "Kölner Fundstücke". 2014. © Rolf Escher, VG Bildkunst 2016

Rolf Escher: Buch “Actus und Processus” aus “Kölner Fundstücke”. 2014. © Rolf Escher, VG Bildkunst 2016

Der 1936 in Hagen geborene Rolf Escher absolviert zunächst von 1956 bis 1962 ein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf sowie an der Universität zu Köln. 1965 verlegt er seinen Wohnsitz samt Atelier nach Essen und richtet sich dort drei Jahre später eine eigene Radierwerkstatt ein. Ab 1976 bis zum Jahr 2000 übt Rolf Escher eine Professur für Illustration im Fachbereich Design der Fachhochschule Münster aus und prägt somit Generationen von Studenten in ihrem Wirken.

Holzhäuser am Bosporus, 2001/10. © Rolf Escher, VG Bildkunst 2016

Rolf Escher: Holzhäuser am Bosporus, 2001/10. © Rolf Escher, VG Bildkunst 2016

Zahlreiche Preise, internationale Ausstellungen und Auszeichnungen begleiten Eschers künstlerischen Weg, dem er immer wieder durch Studienreisen nach Italien, Frankreich und Süddeutschland neue Impulse verleiht. Die intensive Auseinandersetzung, das genaue Sehen und detaillierte Zeichnen eines bestimmten Motivs in diversen Varianten führt zu vielseitigen Themenkomplexen. Es entstehen Werkzyklen wie z. B. „Historische Schauplätze in Italien“, der „Venedig-Zyklus“ oder „Alte europäische Bibliotheken und Archive“ sowie die „Theaterräume“ und die „Vanitas-Motive“. Rolf Eschers Werke erzählen in detailgetreuem Realismus, gepaart mit surrealen Elementen, von der Vergänglichkeit der Zeit.

Rolf Escher: „Werkstattwand mit einer Erinnerung an Ingres“. 1985, Graphit. © Rolf Escher, VG Bildkunst 2016

Rolf Escher: „Werkstattwand mit einer Erinnerung an Ingres“. 1985, Graphit. © Rolf Escher, VG Bildkunst 2016

Dabei spiegeln seine kompositorischen Inszenierungen gelebte Geschichte wider. Seine „Räume ohne Menschen“ weisen durch unübersehbare Spuren auf deren vorherige Anwesenheit hin. So erweckt ein zerdrücktes Kissen auf einem leeren Stuhl die Assoziation, dass dort vor wenigen Minuten noch ein Mensch gesessen hat. Eschers Arbeiten scheinen Momentaufnahmen zwischen Vergangenheit und Gegenwart oder sogar zwischen realer Welt und surrealer Vorstellung zu sein. Historische Schauplätze wie der Dogenpalast in Venedig oder die Anna Amalia Bibliothek in Weimar, sind hierbei nicht nur Bühnen, sondern laut Escher „magische Orte“, die ihn vor realer Kulisse zur Verfremdung inspirieren. (Sigrid Zielke-Hengstenberg, M. A.)

Haus Opherdicke / Dorfstraße 29 / 59439 Holzwickede

Telefon  02301 – 9183972

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