Musik erklingt in einstiger Maschinenhalle

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Münster – Die Westfalen AG in Münster öffnete am Wochenende ihre Pforten erstmals für ein musikbegeistertes Publikum. Aus der einstigen Maschinenhalle des Unternehmens am Hafen ist inzwischen das Westfalen-Forum geworden. Eröffnet wurde das Westfalen-Forum der Westfalen AG mit einem Klassik-Konzert der EinKlang Philharmonie aus Münster. Das, was auf den ersten Blick wie ein mutiges Experiment aussah, erwies sich nicht zuletzt durch den Zuspruch und Applaus des Publikums als ernstzunehmende Konzertlokation und Kulturraum.

Eine neue Lokation für klassische Konzerte: Das Westfalen-Forum der Westfalen Gruppe in Münster - Fotos: Sven Janßen

Eine neue Lokation für klassische Konzerte: Das Westfalen-Forum der Westfalen Gruppe in Münster – Fotos: Sven Janßen

Auf dem Programm standen die Sinfonie No. 40  g-moll von Wolfgang Amadeus Mozart, das Violin-Konzert e-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy mit der jungen Solo-Violinistin Judith Stapf und zum Finale gab es die „Marosszéker Tänze“ von Zoltán Kodaly.

Gastgeberin Renate Fritsch-Albert begrüßte für die Eigentümerfamilie die Gäste

Gastgeberin Renate Fritsch-Albert begrüßte für die Eigentümerfamilie die Gäste

Die „Sinfonie mit einem lächelnden und einem weinenden Auge“ wird sie manchmal genannt. Wolfgang Amadeus Mozart hat seine „Große g-moll“ KV 550 drei Jahre vor seinem Tod zusammen mit der Jupitersinfonie und der Es-Dur-Sinfonie KV 553 komponiert, in wenigen Wochen, wie im Rausch.Tatsächlich spiegelt sie die vollständige Palette an menschlichen Gefühlen wider, wie sie wohl nur Musik ausdrücken und auch erzeugen kann.

Orchesterchef (re)

Orchesterchef (re) Joachim Harder und der Musikwissenschaftler Michael Custodis führten in den Konzertabend ein

Robert Schumann hielt den gleichaltrigen Felix Mendelssohn für den „Mozart des 19. Jahrhunderts“. Mendelssohns Musik atmet Unbeschwertheit und Poesie und ist voller Eleganz. Das Violinkonzert in e-moll ist in seiner klassischen Brillanz mit romantischer Empfindung nicht nur das Lieblingskonzert der jungen Solistin Judith Stapf, sondern bildet für alle Geiger eine der schönsten und anspruchsvollsten musikalischen Aufgaben.

Ausnahmetalent an der Violine

Ausnahmetalent an der Violine Judith Stapf überzeugte durch ihr virtuoses Spiel: Sie ließ den Bogen über die Saiten tanzen

Zoltán Kodaly hat sich, wie sein Landsmann Béla Bartòk, um die ungarische Volksmusik verdient gemacht. Er hat sie gesammelt, aufgezeichnet, in eigene Werke hinein komponiert. Die fünf Marosszéker Tänze werden durch eine immer wieder abgewandelte Hauptmelodie verbunden, der „Promenade“ in Mussorgskys „Bildern einer Ausstellung“ verwandt.

Die EinKlang Philharmonie wußte die Zuhörer auf eine musikalische Reise mitzunehmen und zu begeistern

Die EinKlang Philharmonie wußte die Zuhörer auf eine musikalische Reise mitzunehmen und zu begeistern

Der Konzertabend wurde ganz klassisch mit einer musikwissenschaftlichen Einführung begonnen. Der musikalische Leiter der EinKlang Philharmonie und Dirigent des Abends, Joachim Harder, und der Musikwissenschaftler Michael Custodis gaben Hintergrundinformationen zu den Komponisten und erläuterten die Besonderheiten der ausgewählten Stücke. Drei der Konzertmusiker spielten dazu einige Sequenzen an.

Bevor das Konzert begann begrüßte die Hausherrin Renate Fritsch-Albert für die Eigentümerfamilie Publikum und Orchester. Sie berichtete, dass die Maschinenhalle noch nicht umgebaut war, als sie Joachim Harder die Zusage gab, diesen besonderen Ort für das Konzert zur Verfügung zu stellen. Die Maschinenhalle diente vorher als Kantine für die Mitarbeiter der Westfalen AG.

Das Highlight des Konzertes war der Auftritt der Solistin Judith Stapf an der Violine. Bereits nach den ersten Tönen war klar, dass hier ein Ausnahmetalent auf der Bühne steht. Judith Stapf ließ den Bogen mit überragender Präzision über die Saiten tanzen. Ihr Auftritt wurde daher auch mit stehenden Ovationen gefeiert.

Nach zwei Stunden fand der beeindruckende Konzertabend in sehr schöner Atmosphäre sein Ende. Das Publikum bedankte sich mit anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen bei Joachim Harder und der EinKlang Philharmonie Münster.

Westfalen-Forum / Westfalen-Gruppe / Industrieweg 43 / 48155 Münster
Telefon 0251 – 6950

www.westfalen-ag.de

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