Haus Opherdicke: Das Leben als große Wanderung

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Westfalen – Mit mehr als 120 Arbeiten präsentiert der Kreis Unna auf Haus Opherdicke den Maler, Zeichner und Grafiker Oskar Kurt Döbrich (1911 bis 1970). Der Künstler, der in seinem Freundeskreis kurz OKD genannt wurde, gehört zu der Generation, deren Entwicklung durch die Zeit des Nationalsozialismus nachhaltig beeinträchtigt war.

Oskar Kur Döbrich: Bauernhaus am Priel, 1933, Feder auf Papier, Privatbesitz

Oskar Kur Döbrich: Bauernhaus am Priel, 1933, Feder auf Papier, Privatbesitz

Von 1933 bis 1937 studierte Döbrich an der Staatlichen Kunstakademie in Berlin, die von den Direktoren Alexander Kanoldt und Hans Zimbal geleitet wurde. Der junge Döbrich examinierte dort mit Auszeichnung im Fach Grafik. Er arbeitete u.a. in den Ateliers von Bernhard Hasler, Georg Tappert wie auch Karl Rössing und setzte sich mit den Techniken der Alten Meister, insbesondere mit der Radierung, sowie den Zeichnern der Romantik auseinander.

Diese künstlerische Prägung blieb auch in späteren Werken Döbrichs deutlich erkennbar. Die in den Studienjahren entstandenen Freundschaften zu Conrad Felixmüller und Otto Pankok führten weiterhin zu intensivem Gedankenaustausch über Kunst. Unter dem Einfluss der stilistischen Bandbreite vor allem der 1920 und 1930er Jahre experimentierte Oskar Kurt Döbrich technisch wie auch motivisch sehr stark. Mit kleinen Karikaturen, wie beispielsweise der eines „Adolf“ (1934) in bayrischer Lederhosen-Tracht, übte der Künstler mit seinen Mitteln Kritik an den sozialen Missständen seiner Zeit.

Mehr Realist als Visionär, legte Döbrich 1937 die Prüfung zum künstlerischen Lehramt an höheren Schulen ab. Von 1940 bis 1945 war er Soldat in Polen und Russland. Nach schwerer Verwundung und Kriegsgefangenschaft kehrte er schließlich in die Heimat zurück. Bis zu seinem Tod 1970 als Lehrer tätig, wurde er von seinen Schülern für seine unkonventionelle Art hoch geschätzt. Auch in seinem künstlerischen Schaffen folgte Oskar Kurt Döbrich stets seiner inneren Überzeugung.

Beeindruckende Werke, insbesondere von Dagmar und Joachim Köhler, Frank Brabant und weiteren privaten Leihgebern, sind nun auf Haus Opherdicke zu sehen.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10.30 bis 17.30 Uhr

Haus Opherdicke / Dorfstraße 29 / 59439 Holzwickede

Telefon 02301 – 9183972

www.kulturkreis-unna.de

 

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