Burg Hülshoff restauriert

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Westfalen – Die Restaurierungsarbeiten auf Burg Hülshoff sind so gut wie abgeschlossen, wie die Annette-von-Droste-Hülshoff-Stiftung mitteilt. Seit August 2014 wurden die Dachstühle der Kapelle und des Haupthauses instand gesetzt. Auch Decke und Fensterrahmen der Burg sowie der Kapelle wurden erneuert und Teile des Mauerwerks im Giebelbereich des Haupthauses ausgebessert. Bei der Übernahme der Burg durch die Stiftung 2013 war bekannt, dass Sanierungsarbeiten anstehen. Der volle Umfang der Schäden war jedoch erst ersichtlich, als der Dachstuhl im August geöffnet wurde und begutachtet werden konnte.

Die Restaurierungsarbeiten stehen kurz vor ihrem Abschluß. An Haupthaus und Kapelle von Burg Hülshoff standen in den vergangenen Monaten Gerüste im Wassergraben. Foto LWL/Leetz

Die Restaurierungsarbeiten stehen kurz vor ihrem Abschluß. An Haupthaus und Kapelle von Burg Hülshoff standen in den vergangenen Monaten Gerüste im Wassergraben.
Foto LWL/Leetz

Dr. Barbara Rüschoff-Thale, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und Stiftungsvorsitzende der Annette-von-Droste-zu-Hülshoff-Stiftung, verdeutlichte im LWL-Kulturausschuss, wie gravierend die Schäden an der Bausubstanz waren: “Es gab nach dem Öffnen des Dachstuhls zwei Möglichkeiten: Das Gebäude sofort zu schließen oder schnellstmöglich mit den zusätzlichen Sanierungsarbeiten zu beginnen. Das Dach war akut einsturzgefährdet.” In enger Zusammenarbeit mit der LWL-Denkmalpflege wurde ein denkmalgerechtes Konzept für die Restaurierung erarbeitet, das nun für ca. 2,5 Millionen Euro realisiert wurde.

Das Schieferdach der Kapelle wurde neu gedeckt. Foto: LWL/Leetz

Das Schieferdach der Kapelle wurde neu gedeckt.
Foto: LWL/Leetz

Die Bedeutung des Gebäudes und seine Denkmalwürdigkeit seien nach den Erkenntnissen der letzten zwei Monate deutlich größer als zuvor ohnehin angenommen. So gehört der Dachstuhl aus dem Jahr 1417 zu den Ältesten seiner Art. Leitlinie bei den Arbeiten sei deshalb auch die Verbesserung des Denkmalbestandes, so Rüschhoff-Thale. Die Kapelle wurde originalgetreu mit Schieferziegeln gedeckt, die mit Stroh gegen das Eindringen von Wasser abgedichtet wurden.

Im Sinne des Denkmalschutzes wurde im Dachstuhl mit Eichen- und Kiefernholz gearbeitet und nicht mit modernen Stahlträgern. Zum Teil waren die Balken, die den Giebel mit dem restlichen Dachstuhl verbinden, so verwittert, dass die Übergänge der Verstrebungen komplett ausgetauscht werden müssen. Das neu eingesetzte Eichenholz musste zuvor mehrere Jahrzehnte abgelagert sein, damit es sich nicht verzieht, sobald es im Dachstuhl eingebaut ist. In der Kapelle wurden die Fassungen der bunten Kirchenfenster erneuert, die durch die Feuchtigkeit auf der Wasserburg stark angegriffen waren. Außerdem wurde auch das Dach des Haupthauses neu gedeckt.

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