Galerie Nolte: Poetry in Colour

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Westfalen – Fantastische und traumhafte Porträts –  sie stehen im Mittelpunkt der Malerei Yongtak Choi. Die Münsteraner Galerie Michael Nolte zeigt vom 10. Oktober bis zum 2. November einige der schönsten Stücke.

Yongtak Choi: Ophelia der Farbe

Yongtak Choi: Ophelia der Farbe

Die Malerei des 1973 in Südkorea geborenen Künstlers Yongtak Choi bewegt sich ganz zwischen Realismus und Abstraktion. Sehr deutlich erkennbar wird dies in seinem Porträtzyklus »All + Ein«. Mit großem malerischen Können schildert der Künstler das menschliche Antlitz detailliert und nahezu fotorealistisch. Oftmals sind die Augen seiner Protagonisten geschlossen und der Blick nach innen gekehrt, so als ob der Porträtierte sich in einer fernen Traumwelt befände. Doch das Gesicht selbst bricht Yongtak Choi anschließend mittels eines gespachtelten und gekratzten Farbauftrags auf, sodass es sich in
ein Farbenmeer aus einer Vielzahl von Kaleidoskop-artigen Farbflächen aufzulösen scheint.

Yongtak Choi: All-Ein 16

Yongtak Choi: All-Ein 16

Die Bilder Yongtak Chois entwickeln so ein intensives Eigenleben, aus denen je nach Entfernung und Perspektive des Betrachters das Porträt wie unter einer Wasseroberfläche mal stärker, mal schwächer durchschimmert. Wie von einem imaginärem Licht umspielt geht von dem Dargestellten immer eine äußerst friedliche und stark poetische Wirkung aus. Auf diese Weise entstehen sensible Seelenbildnisse, die dem Künstler auch deshalb so gut gelingen, weil er die Porträtierten nach selbst erstellten Fotografien genau studiert. Hier wird neben dem künstlerischen auch ein persönliches Interesse an dem jeweils dargestelltem Menschen spürbar.

Yongtak Choi: Poesie

Yongtak Choi: Poesie

In dieser spannungsvollen Verbindung einer naturgetreuen Wiedergabe des menschlichen Antlitz und einem abstrakt-ornamentalen Farbexperiment findet der Künstler seinen malerischen Raum, mit dem er das darzustellen vermag, was außerhalb unserer sichtbaren Wahrnehmungswelt existiert. Dabei bezeichnet das »All« in seiner Porträtserie »All + Ein« den alles umfassen-den Kosmos, dessen Individuen (ausgedrückt in dem »+ Ein«) als Teil des Ganzen ihre eigenen Universen für sich beanspruchen. »Jede Person und Situation ist ein einzelnes Universum, von dem man immer träumt, obwohl man selbst Teil dessen ist. In der Se rie habe ich meine persönlichen Erinnerungen, Schmerzen, Sehnsüchte, Freuden, Beobachtungen, Fantasien… malerischen umgesetzt«.

Wie aus dem Urknall vor Millionen Jahren geboren, tauchen seine Menschen aus den farbintensiven Tiefen des Universums auf. Doch darüber hinaus manifestieren sich in dem Farbkosmos unsere Gedanken und seelischen Zustände. Die Farben öffnen uns den Blick in die fantastische Welt der Träume ebenso wie in die unendlichen Weiten des Weltraums.

Galerie Michael Nolte / Spiekerhof 31 / 48143 Münster
Telefon 0251 – 44809
www.nolteart.com

 

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