Heilkunst der Jesuiten auf der Wewelsburg

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Historische Heilkunst auf der Wewelsburg: Wer sich nicht gut fühlt, geht zum Arzt oder Apotheker. Menschen im Mittelalter kannten diese flächendeckende Versorgung nicht. Gleichwohl waren sie nicht ohne Hilfe: Die Jesuiten betrieben weltweit ordenseigene Apotheken. Auch in Büren und Münster entwickelten sich Jesuitenapotheken zu blühenden Zentren der Heilmittelversorgung.

Heilkunst

Der original Apothekerschrank aus der ehemaligen Jesuitenapotheke Büren steht heute im Kreismuseum Wewelsburg – Foto Kreismuseum Wewelsburg

Zum letzten Mal in diesem Jahr bietet das Kreismuseum Wewelsburg interessierten Besucherinnen und Besuchern einen kurzweiligen Einblick in diese einmalige Heilkunst der Jesuiten an. Gemeinsam mit Museumspädagogin Beate Tegethoff werden die Gäste am kommenden Sonntag, den 21. September 2014 um 15 Uhr durch den Burggarten schlendern, das Museum der Wewelsburg besuchen und von der Expertin einiges über bekannte und unbekannte Kräuter und ihre Heilwirkung erfahren. Treffpunkt ist das Foyer des Historischen Museums des Hochstifts Paderborn.

Der original Apothekerschrank aus der ehemaligen Jesuitenapotheke Büren steht heute im Kreismuseum Wewelsburg. In seinen Schubladen bewahrten die Jesuiten ihren Wissensschatz auf. Am alten Rezeptiertisch experimentierten sie mit Kräutern und Pflanzen.

Weltweit tauschten die Ordensmänner im 17. und 18. Jahrhundert ihr Wissen aus. Auch die westfälischen Pharmazeuten aus Münster und Büren hielten engen Briefkontakt. Anhand einer Parallelquelle aus dem Staatsarchiv Münster rekonstruierten Mitarbeiter des Kreismuseum Wewelsburg in acht Kräuterbeeten den „Wurzgarten“ des Jesuitenkollegs Büren. Pflanzlisten des Jesuitengartens Münster waren die Grundlage für diese exemplarische Bepflanzung. Die Wewelsburg ist einer der Tourismus-Magneten im Kreis Paderborn.

Kräuter und Pflanzen aus diesen Pflanzlisten stehen zurzeit im Kräutergarten der Wewelsburg zur Ernte bereit. Mit dabei ist die Physalis alkekengi, besser bekannt als „Lampionblume“. Im Mittelalter diente sie der Bekämpfung von Gicht, Scharlach, Malaria, Nieren- und Blasenleiden.

Auch die „Ringelblume“ steht derzeit in voller Blüte. Äußerlich dient sie als gutes Wundheilmittel, innerlich wird sie u.a. bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt.

Die Führung dauert ca. 2 Stunden und eignet sich für Erwachsene und Familien mit Kindern ab 6 Jahren. Eintritt: Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Familienkarte 6 Euro. Für Inhaber einer Jahreskarte ist die öffentliche Führung kostenlos.

www.wewelsburg.de

 

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