Der Kiepenkerl bloggt: Montgolfiaden

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Die Montgolfiade fand während der letzten elf Jahre auf den Aaseewiesen in Münster statt. Nun verlässt der Freiballonsport-Verein Münster/Münsterland e.V. den traditionsreichen Startplatz. Künftig sollen die Wettfahrten nur noch alle zwei Jahre in Münster ausgerichtet werden.

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Die 44. Montgolfiade findet vom 19. bis 21. September 2014 in Burgsteinfurt statt. Die Wahl fiel auf Steinfurt-Burgsteinfurt, weil zeitgleich in unmittelbarer Nachbarschaft das Automobil- und Motorrad-Event „International Racedays“ abgehalten wird. Die Mitglieder des Freiballonsport-Vereins und die zum Teil weit anreisenden Teilnehmer der Montgolfiade können so neue Regionen des Münsterlandes von oben erkunden. Ziel ist auch, die Ballone zu den Zuschauern des Münsterlandes zu bringen.

Der erste kunstvoll bemalte blaue Ballon des Tapetenfabrikanten Montgolfier stieg am 21. November 1783 in den Pariser Himmel. Seitdem wurden mit Heißluftballonen viele kühne Fahrten bis hin zur Weltumrundung unternommen. Für Aufsehen im Münsterland sorgte am 11. November 1969 eine Fahrt von Malcom Brighton mit seinem Vorführballon, die in einer Hochspannungsleitung endete und im Stadtteil Münster-Hiltrup die Lichter ausgehen ließ. Unter Fachleuten galt ein solcher Unfall schon damals als unausweichlich, weil die in England verwendete Flüssiggas-Technik jede Ballonfahrt zu einem Himmelfahrtskommando machte. Die Piloten nannten den unterdimensionierten Gasbrenner auch „widowmaker“ (Witwenmacher), denn seine Wärmeleistung reichte bei schwierigen Windverhältnissen nicht für einen sicheren Aufstieg.

Nach der glimpflich verlaufenen Bruchlandung entwickelte der Ingenieur Hans Schmiemann von der Westfalen AG ein perfektes Gasversorgungs- und Brennersystem für einen bereits bestellten Westfalen-Ballon. Schließlich durfte sich die erhoffte Werbewirkung des ersten mit Flüssiggas betriebenen „Heißlüfters“ am norddeutschen Himmel nicht durch technische Unzulänglichkeiten ins Gegenteil verkehren. Das Zweikreissystem zur Gasversorgung (das sogenante „dual-feed-system“) ist für Heißluftballone heute noch weltweit zwingend vorgeschrieben.

 

Zur Technik der Heißlüfter
Heißluftballone sind Luftfahrzeuge, die den Auftrieb von warmer Luft in der Ballonhülle nutzen. Ihr Inhalt von 3.000 bis 5.000 Kubikmetern wird durch einen Flüssiggasbrenner erwärmt, so dass sich die Luft ausdehnt und das spezifische Gewicht reduziert. Der Ballon hebt ab, wenn der Auftrieb der erwärmten Luftmenge dem Gewicht von Ballonhülle, Korb, Flüssiggas-Flaschen und mitreisenden Personen entspricht. In der Regel sind Ballonkörbe für vier Personen ausgelegt. In der gewerblichen Ballonfahrt gibt es auch Korbgrößen für fünf, sechs, acht, zwölf oder 16 Personen.

 

 

 

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