WestfalenSlam in Lippstadt: Heiße Premiere

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Westfalen – Mit zwölf Wettbewerben in den unterschiedlichsten Kategorien ging der erste von der Westfalen-Initiative Münster initiierte WestfalenSlam in Lippstadt an den Start. Am Samstag, 19. Juli, präsentierten über 350 Teilnehmer beim Finale ihre mitreißenden Beiträge, über die das Publikum abstimmte. Viele der Zuschauer pickten sich aus dem üppigen Programm für sie interessante Slams heraus, andere steuerten gleich mehrere „Locations“ vom Stadttheater über den Rathausplatz in die Jakobikirche bis hin zum Cineplex an, wo sie sich ein Bild über das riesige Slam-Angebot und gleichzeitig der Stadt machten. Frank und frei nach dem Motto „Westfalen zeigt, was es kann“ legten sich die hoch motivierten Slammer mächtig ins Zeug, gingen mit mitreißendem Wortwitz, viel Musik und trotz sengender Hitze mit viel Energie beim Band-, Chor-, Fußball-, Science-, Game-, Mathe-, Kurzfilm-, Lauf-, Racing-, Agrar-. Poetry- und SongSlam an den Start.

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Der Poetry-Slam mit den Wortakrobaten wie Rene Sydow (Bild), Andreas Weber oder Fabian Navarro im Stadttheater fand ein großes Publikum – Foto: Marion Heier

Mit den deutschen Meistern und Vizemeistern des Science-Slam 2013, Reinhard Remfort und Johannes Kretzschmar oder den Poetry-Slammern Jan Philipp Zymny und Sebastian 23 war die Creme de la Creme der regionalen Slammer am Start. Weltpremiere feierte der AgrarSlam, den der staatlich geprüfte Agrarbetriebswirt Hendrik Ruwisch aus Versmold gewann. Gemeinsam mit acht weiteren Kandidaten brach er eine Lanze für diesen im landwirtschaftlich geprägten Westfalen so wichtigen Berufsstand, der sich vom Bauerntum zu einem hoch entwickelten Wirtschaftszweig gewandelt hat. In ihren Slam-Beiträgen veranschaulichten sie nicht nur den Alltag zwischen Ackerbau und Sauenhaltung, Pferde- und Ferkelaufzucht, sondern verblüfften mit wahrem Comedy-Talent.

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So sehen Sieger aus: Das Westfalen-Pferdchen entgegen nehmen konnten unter anderem die jungen MatheSlam-Köpfe des Märkischen Gymnasiums in Hamm – Foto: Marion Heier

 

Ungewöhnlich und qualitativ hochwertig präsentierten sich auch die anderen Slams. Bei den Kurzfilmen gewann das Musikvideo „Weil wir leben“ von Julian Isfort (Regie) und Johannes Kuhn (Musik), die ihren Song vor westfälischer Kulisse drehten. Wie hier, waren auch beim Poetry-Slam die Slammer dem Voting der Zuschauer ausgesetzt und auch für sie galt es, das Thema Westfalen zu verarbeiten. Während der Warsteiner und Wahl-Hamburger Fabian Navarro über das Dorf, das im Koma liegt, Kuhmist und Fahnenstangen im Wortfluss rappte, kreisten bei Andreas Weber aus Recke in „Oma ist tot“ die Gedanken um die Traditionen einer westfälischen Beerdigung. Die Bühne des Westfalen-Slams nutzten aufstrebende Regional-Bands genauso wie Chöre. Beim Firmenlauf bewiesen die Teams sportliche Höchstleistungen.

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Geschafft! Das Team der Westfalen-Initiative mit Wolfgang Hölker (l.) und Dr. Karl-Heinrich Sümmermann (r.) haben den WestfalenSlam in den Stiel gestoßen und auf der Suche nach Sponsoren erfolgreiche Herkulesarbeit geleistet – Foto: Marion Heier

 

Dass es ein nächstes Mal geben wird, ließen Dr. Karl-Heinz Sümmermann und Wolfgang Hölker von der Westfalen-Initiative noch vor der Siegerehrung am Jahnsportgelände wissen. Wo und wann – vielleicht in zwei Jahren – hänge auch von der Eigeninitiative der Städte und Kommunen ab, verdeutlichten sie, denn immerhin sei es für das rund achtköpfige Team der Westfalen-Initiative ein großer Aufwand gewesen, Sponsoren zu finden. Dass der Westfalen-Slam ein wunderbares Forum ist, der das Potential von Städten und der Bürger Westfalens aufzeigt, hat die Lippstadt-Premiere bewiesen. „Hier ist etwas entstanden, das sich lohnt, fortzusetzen“, so Hölker und Sümmermann. „Wir möchten, dass Westfalen attraktiv für Junge bleibt, die Motivation, den Teamgeist und die Eigeninitiative fördern“. Wenn sich die Menschen eigenverantwortlich für den Wandel in der Region einsetzen und Dinge selbst in die Hand nehmen, sagen sie, dann hat sich ihr Herzenswunsch erfüllt.

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Echter Knüller am Abend: die Baseballs – Foto: Marion Heier

 

Der WDR berichtete vom Westfalen-Slam am Abend mit einer Live-Schaltung in alle Regionalsender. Bei angenehmeren Temperaturen wurde nach der Dämmerung abgetanzt bei den Rockabilly-Rock-Pop-Songs der Echo-Preisträger-Band Baseballs.

Marion Heier

 

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