Münster: Galerie Nolte präsentiert Horyon Lee

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Wetsfalen – Die Phänomene der Unschärfe oder des Überlappens sind zentraler Bestandteil der digitalen Bilderwelt. In Presse und Werbung, Fotographie und Film begegnen wir immer häufiger wohl kalkulierten Effekten, die uns Bewegung, Spontanität und eineauthentische Wiedergabe der Wirklichkeit suggerieren sollen. Auch der 1978 in Seoul geborene Künstler Horyon Lee arbeitet in seiner feinen Ölmalerei mit diesem Formen der Verfremdung.

Horyon Lee

Arbeit von Horyon Lee

So inszeniert Horyon Lee in seiner Serie „Overlapping“ auf der einen Seite Portraits in Bewegung auf hyperrealistische Art. Die erotischen weiblichen Modelle, die ganz dem westlichen Schönheitsideal entsprechen, wie sie bei einem Fotoshooting oder einer fotografierten Castingshow explizit ihre erotische Weiblichkeit zur Schau stellen. Auf der anderen Seite setzt der Künstler den Betrachter ganz gezielt in die Rolle des Voyeurs, der im Verborgenen durch die Augen des Künstlers hindurch ungehindert die Gestalt der jungen, schönen Frau betrachtet.

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Arbeit von Horyon Lee

Durch dieses bipolare Darstellungskonzept verbildlicht der Künstler die unterschiedlichen und traditionell fixierten Geschlechterrollen von Mann und Frau und die gegenseitige Abhängigkeit zwischen der narzisstischen Lust der Frau, ihre Weiblichkeit im Schutz der Mediatisierung unseres Lebens als Objekt der Begierde vor einer anonymen Zuschauerschar zu zelebrieren, und einem Voyeurismus, der zwar von der Gesellschaft verpönt und tabuisiert wird, mit der Mann aber ein Ventil für seine sexuellen Fantasien und Wünsche findet.

Mit dieser Verfremdungstechniken bricht Horyon Lee die insgesamt realistische Darstellung seiner Bildmotive auf und erzeugt so einen – wie es selbst nennt – Hyper- Realismus, mit dem
er das verworrene Konstrukt aus virtueller Realität und selbst erfahrener Wirklichkeit der heutigen Gesellschaft und den Verlust der Grenzen zwischen diesen beiden Welten entblößt.

Die Kunst Horyon Lees ist gekennzeichnet durch einen überaus fein und detailliert gemalten Fotorealismus, der ein profundes handwerkliches Können zu erkennen gibt. In zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland findet sein Werk bereits internationale Beachtung.

Galereie Nolte / Spiekerhof 31 / 48143 Münster
Telefon 0251 – 44809
www.nolteart.com

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