Im Angesicht des Todes – Ausstellung

Print Friendly, PDF & Email

Büren – Unter dem Titel „Im Angesicht des Todes“ sind vom 17. Mai bis zum 20. Juli 2014  im Burgsaal der Wewelsburg Sargportraits aus Międzyrzecz/Meseritz  zu sehen. Die Gemälde aus dem Museum in Międzyrzecz/Meseritz in Polen sind eine Besonderheit der barocken Bestattungskultur. Auf den ersten Blick erscheinen die Porträts nicht ungewöhnlich, bis dem Betrachter die mehrseitigen Rahmen ins Auge fallen. Dass es sich nicht um eine eigenartige Modeerscheinung handelt, wird durch die ursprüngliche Verwendung während der Begräbnisfeier erklärt.

Im Angesicht des Todes

Museumsdirektor aus Meseritz Andrzej Kirmiel, Museumsleiterin Kirsten John-Sticke und Kuratorin Sabine Angenendt (von rechts) – Foto Wewelsburg

Die auf Blech gemalten Bildnisse befanden sich an der kurzen Seite des Sarges, in dem die dargestellte Person lag, und waren der Trauergemeinde zugewandt. Die Porträts wurden nicht mit bestattet, sondern im Kirchenraum aufgehängt. So sorgten auch die deutschstämmigen Freiherren von Unruh, deren Sargporträts hier gezeigt werden, für eine nachhaltige Repräsentation ihrer Familie. Die Tradition der Sargporträts endete, als durch die Fotografie lebensechte Abbildungen ermöglicht wurden. Die Ausstellung zeigt daher ergänzend die unterschiedlichsten Arten des visuellen Gedenkens an Verstorbene, zum Beispiel auch mit Hilfe von Totenmasken.

Eintritt in die Sonderausstellung und ins Historische Museum des Hochstifts Paderborn: Erwachsene 3,00 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Familienkarte 6,00 Euro, kostenlos für Inhaber einer Jahreskarte

Die Sonderausstellung ist auf der Wewelsburg zu besichtigen. - Foto: Wewelsburg

Die Sonderausstellung ist auf der Wewelsburg zu besichtigen. – Fotos Kreismuseum Wewelsburg

Im Begleitprogramm zur Sonderausstellung:

Donnerstag, 5. Juni, um 19 Uhr

Ungewöhnliche Todesanzeigen (Lesung im Burgsaal der Wewelsburg)

Erwin Grosche, Kleinkünstler, Kabarettist, Schauspieler, Autor und Filmemacher.
Dr. Matthias Nöllke, Keynote-Speaker und u. a. Co-Autor des Bestsellers „Aus die Maus“.

Ein Menschenleben endet und nun gilt es, auf wenigen Quadratzentimetern dieses Leben zu würdigen. Das ist nicht leicht, aber die Fülle von Todesanzeigen zeigt: Das Genre ist unglaublich facettenreich. Es gibt alle Arten von Anzeigen: sehr berührende, pathetische, skurrile, (unfreiwillig) komische, gehässige, auch lustige und äußerst lakonische.

Eintritt 5,00 Euro, ermäßigt 3,00 Euro, kostenlos für Inhaber einer Jahreskarte

Kartenvorverkauf im Kreismuseum Wewelsburg, Kartenreservierung unter 0 29 55/76 22-0

Donnerstag, 3. Juli, um 19 Uhr

Totenbilder – Ein Tabu-Thema mit Geschichte( Vortrag im Burgsaal der Wewelsburg)

Dr. Martin Kreuels, studierter Biologe und Arachnologe, arbeitet seit dem Tod seiner Frau 2009 als Totenfotograf.

Das letzte Foto soll der Erinnerung dienen und ein konkretes Zeichen des Begreifens und Gedenkens darstellen. In den Ausführungen wird darüber berichtet, dass es früher üblich war Tote zu fotografieren, sie zu malen oder ihnen Totenmasken abzunehmen. So gab es eine greif- und begreifbare Erinnerung im Angesicht des Todes.

Anhand von Fotografien und eines geschichtlichen Exkurses werden dem Zuhörer zahlreiche Beispiele von ganz unterschiedlichen Totendarstellungen präsentiert. Am Beispiel eigener Fotografien werden dann dem Zuhörer Regeln zur Erstellung des letzten Bildes vorgeschlagen.

Eintritt frei

Wewelsburg / Burgwall 19 / 33142 Büren
Telefon 02955  – 76220
www.wewelsburg.de

Speak Your Mind

*