Wilde Tiere auf seltsamen Wegen

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Dortmund – Die Galerie Dieter Fischer im DepotDortmund stellt vom 25. Januar bis 24. Februar 2013 Arbeiten des Düsseldorfer Fotografen Norbert Hüttermann aus.  Mit dem Thema “ANIMALE” zeigt Hüttermann sein Fähigkeit gedankliche Zusammenhänge in Fotografie umzusetzen.

Galerie Dieter Fischer

Exotische Tiere in gewöhnlichen Wäldern – Foto Norbert Hüttermann

Bei den Tieren der Bildserie “Animale” von Norbert Hüttermann hat es den Anschein, als ob die Tiere aus einem Zoo ausgebrochen wären, um sich nun in zum Teil ungewohnter Umgebung ein neues Heim einzurichten, ohne Gräben und Gitter. Sie erscheinen befreit aus der künstlichen Arche des Zoos, die unserer Kultur nur bedingt ein gutes Gewissen liefern kann, angesichts der Zerstörung der natürlichen Lebensräume der Tiere durch den Menschen, die seit Jahrhunderten voranschreitet. Und so nehmen die hier in den Bildern virtuell befreiten Tiere wie selbstverständlich auch eine ihnen artfremde Natur in Besitz, die mal an den Niederrhein, dann an die Ostseeküste erinnert. Die Illusion erscheint perfekt: der Bär bricht aus dem Kiefernwald hervor, die Bergziege blickt keck von einem Baumstumpf herab und das Schwein genießt den Schlamm am Ufer des Rheins.

Die ungewöhnlichen Bilder zeigen sorgfältig konstruierten Visionen Norbert Hüttermanns. Tatsächlich entstanden die Tieraufnahmen unter anderem im Zoo Dortmund und die Landschaftaufnahmen am Niederrhein und auf Hiddensee. Die Tiere wurden sorgfältig am Computer freigestellt und anschließend in einer passenden neuen Umgebung “angesiedelt”. Diese Umgebung erscheint ganz bewusst auch immer als eine vom Menschen gemachte und gestaltete Natur, womit unser eigener Lebensraum durchaus auch gewisse Züge einer künstlichen Umgebung eines “Zoos” erhält.

Foto: Norbert Hüttermann

Bedrohlich surreal – Foto Norbert Hüttermann

Norbert Hüttermann ist ein Künstler, der in der Bildserie “Animale” zeigt, dass bei ihm die professionelle Präzision des fotografischen Handwerks mit einer offensichtlichen Fähigkeit zur Empathie in die artfremde Kreatur einhergeht. Und umgekehrt besitzen seine Bilder die seltene Kraft zu berühren.

Foto: Norbert Hüttermann

Ton in Ton – Foto Norbert Hüttermann

Die Galerie Dieter Fischer hat 2002 ihre Ausstellungstätigkeit aufgenommen. Sie wurde nach dem Tod der im “Kulturbiotop” Depot, Dortmund, arbeitenden Künstlerin Anne Fischer (1937 – 2001) gegründet, um ihr umfangreiches Werk professionell zu betreuen.

Da ihr Werk der Konkreten Kunst zuzuordnen ist, hat sich die Galerie auch dieser Kunstrichtung als Schwerpunkt zugewandt. Inzwischen betreut sie Künstlerinnen und Künstler aus Paris, den Niederlanden, Kuba und natürlich Deutschland. Darüber hinaus organisiert sie auswärts Ausstellungen der Arbeiten von Anne Fischer, zuletzt in Berlin, Korea und Murnau. Zu den ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern zählen Harry Fränkel (1911 – 1970), Anne Goujaud (F), Peter Kenter, Hanfried Brenner, Sabine Klemp, Wolfgang Vetten, Hanne Horn, Elke Abraham, Karsten Hein, Brigitte Wawoe (NL), Heide Kemper, Wolfgang Schmidt, Rafael Ochoa (Kuba), Christian Psyk, Barbara Wozniak, Konrad Stein, Ditty Ketting (NL), Fritzi Zimmer (Berlin), Monika Pfeiffer, Susanne Solbach, Bärbel Thier-Jaspert und andere.

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