Schmuck pur – wie Architektur

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Schmuck pur: Das Spiel der Farben und die Maserung ziehen den Blick des Betrachters magisch an.  Das Labradorit-Collier aus der neuen Schmuckkollektion von Henry K. Deschner in Münster ist ein Highlight. Mal bläulich, mal grünlich – immer aber tiefgründig und geheimnisvoll.

Schmuck pur

Reduzierte Formen lassen das Material richtig zur Geltung kommen – Foto Henry K. Deschner

Je nach Lichteinfall schimmert der rechteckige Stein in allen Farben des Regenbogens. Von einem geschliffenen und polierten Labradorit geht ein Zauber aus, davon ist Schmuckgestalter Deschner überzeugt. Er sucht die Rohsteine selber aus und legt fest wie sie bearbeitet werden, damit sie später ihre Magie an einem Dekolleté entfalten können. „Ich muss den Lichteinfall vorausahnen und seine Wirkung minutiös planen“, lüftet Deschner ein Geheimnis.

Schmuck pur

Schmuckdesigner Henry Deschner – Foto: Sandra Hörbels

Was so klar und einfach aussieht, setzt eine Menge Erfahrung und viel Fingerspitzengefühl voraus. „Der Schliff ist aufwendig und kompliziert, das abschließende Polieren mühevoll. Es dauert viele Stunden“, erklärt Deschner. Erst nach drei Tagen zeigt sich, ob sich die Mühen gelohnt haben.

Klar, eine solche Arbeit hat ihren Preis, den mag Deschner gar nicht verleugnen, aber meistens gelingt es, den Aufwand für das Design und die Entwicklung seiner Kollektionen auf die Einzelstücke einer Kleinserie zu verteilen. Dank durchdachter, feinmechanischer Fertigungsprozesse in der eigenen Manufaktur bleibt der Schmuck in dieser Einzigartigkeit bezahlbar.

„Ehe eine neue Kollektion steht, vergehen oft mehrere Monate Entwicklungsarbeit“, erklärt der Designer. Viele Muster werden aufgebaut bis die optimalen Proportionen feststehen. „Das erklärt, warum es dann mitunter einige Zeit dauert, ehe eine neue Kollektion das Licht der Welt erblickt.“

Henry Deschner ist ein passionierter Schmuckgestalter. Er ist gelernter Goldschmied und hat seinen Meister gemacht. Außerdem ist er Gemmologe und kennt sich mit edlen Steinen bestens aus. Mehrere Jahre war er in der industriellen Schmuckfertigung und als technischer Leiter in der Produktentwicklung tätig, ehe er sich 1984 selbstständig gemacht hat.

Das größte Faible hat Deschner für das Design. Der Schmuck, den Deschner entwirft und in eigener Werkstatt fertigen lässt, hat eine wiedererkennbare Handschrift und eine moderne Formgebung. Geradezu schlicht und architektonisch aufgebaut kommen die edlen Teile daher, sind dabei funktional, ohne überflüssige Schnörkel und hoch elegant. Es scheint, als sei in ihnen systematisch alles weggelassen, was den Eindruck stören könnte. Bei den puristischen Stab- und Bogencolliers ist diese Philosophie am deutlichsten nachzuvollziehen. Kleine Stäbe aus Gold oder Platin sind auf einem haltbaren Band aufgezogen und formen sich am Hals zu einem eindrucksvollen Schmuckstück.

Schmuck pur

Ein Manschettenknopf vom feinsten – Foto Henry K. Deschner

„Schmuck, wie wir ihn verstehen, ist etwas sehr Persönliches: Ein liebgewonnener Begleiter. Ein Ausdruck der Individualität. Oft auch ein Symbol für Menschen oder Ereignisse, die wichtig sind“, sagt Deschner. „Der Schmuck muss stilistisch genau passen“, erklärt der Schmuckgestalter. „Häufig nehmen wir daher individuelle Anpassungen vor.“ Das aber ist nur eine kleine Herausforderung, denn Deschner dekliniert seine Formen und die Materialien ganz konsequent durch.

Zurzeit besonders erfolgreich: Der Quadratring, den es in verschiedenen Ausstattungen mit Perle und ohne Perle, mit Stein oder ohne Stein, in Gold oder Platin gibt. Das ungewöhnliche Schmuckstück überzeugt durch seine Schmuckarchitektur mit hohem Tragekomfort. Der Clou: „Ein schmaler Steg quert den Finger, die Perle schwebt auf der Hand“, erklärt Deschner. Er weiß, dass solche Schmuckstücke auffallen. Er kann darauf vertrauen, dass gerade die Besonderheit die Attraktivität und auch die Nachfrage steigert, denn nicht nur, dass der Kunde geradezu süchtig wird nach solchen unübersehbaren Akzenten und der klaren Formsprache.

Bestechende Verarbeitungsqualität – Foto Henry K. Deschner

Ebenfalls ein Hingucker. Die modischen Ringe und Colliers der Pintura-Kollektion. Sie sind aus Türkis, Koralle oder Ebenholz gearbeitet in Kombination mit Gelb- oder Weißgold: „Mit Diamanten oder Perlen in expressiver Fassung kombinieren Sie daraus Ihre persönliche Kollektion“, weiß Deschner.

Schöner Schmuck muss alle Sinne ansprechen, das weiß Henry K. Deschner nur zu gut. Deswegen ist ihm die puristische Inszenierung in seinem neuen Showroom an der Aegidiistraße auch besonders wichtig. Die zurückgenommene Ladeneinrichtung korrespondiert mit den präsentierten Schmuckstücken. So findet das Kundengespräch in einer Atmosphäre statt, in der sich der Kunde auf die edlen Teile konzentrieren und sie ungestört als wertvolle Kunstwerke in die Hand nehmen kann.

www.henrydeschner.de

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